TARJA TURUNEN - In The Raw
Mehr über Tarja Turunen
- Genre:
- (Symphonic) Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Ear Music / Edel
- Release:
- 30.08.2019
- Dead Promises (with Björn “Speed” Strid)
- Goodbye Stranger (with Cristina Scabbia)
- Tears In Rain
- Railroads
- You And I
- The Golden Chamber: Awaken / Loputon yö / Alchemy
- Spirits Of The Sea
- Silent Masquerade (with Tommy Karevik)
- Serene
- Shadow Play
Unglaublich wandelbar, unglaublich ausdrucksstark – TARJA eben
Drei Jahre nach ihrem letzten Album "The Shadow Self" hat sich TARJA wieder etwas ganz Besonderes für ihre Fans einfallen lassen. Ein Album voller Gegensätze, aber trotzdem in wunderbar harmonischem Einklang. Von "hart" bis "zart" ist alles dabei, es gibt tolle Duette – mit Björn "Speed" Strid von SOILWORK, mit Cristina Scabbia von LACUNA COIL und Tommy Karevik von KAMELOT. Aber was wäre dies alles ohne die herausragende Stimme von TARJA. Sie kann einfach alles: die harten Töne, die sanften Töne, das Opernhafte und das Choralhafte. Bei "In The Raw" beweist sie einmal mehr ihre Vielseitigkeit.
Schon der Opener 'Dead Promises' knallt sofort richtig rein. Treibende Gitarren und als Duettpartner Björn "Speed" Strid. Ein ganz fantastisches Duett, die beiden ergänzen sich hervorragend. Der perfekte Einstieg in eine außergewöhnliche CD. Überhaupt sind "raue" Gitarrenriffs immer wieder präsent, was auch Track zwei 'Goodbye Stranger' eindrucksvoll beweist. Auch hier zeigt sie wieder ein gutes Händchen für die Wahl von Cristina Scabbia als Duettpartnerin.
Mit 'Tears In Rain' geht es auch noch einmal flott voran, bevor es mit 'Railroads' etwas nachdenklicher wird. Während dieser "Reise" kann man besonders gut die Augen schließen, sich ganz auf TARJAs wunderbare Stimme konzentrieren und die Gedanken schweifen lassen. Auch das nachfolgende 'You And I' mit der stimmungsvollen Klavierbegleitung lässt einem noch einmal träumerisch verweilen.
Das dreiteilige 'The Golden Chamber' (Awaken - Loputon yö - Alchemy) glänzt ebenfalls mit Klavieruntermalung, TARJAs Stimme, Choralmusik und hat bis auf den finnischen Mittelteil auch keinen Text. Es klingt fast wie eine Filmmusik, wohingegen mich das mystisch angehauchte 'Spirits Of The Sea' zumindest am Anfang durch das eingängine "Trommeln" an indianischen Totemgesang erinnert. Es hat irgendwie etwas Meditatives. In 'Silent Masquerade' erleben wir ein gesprochenes Intro und der Song wird zuerst vom Klavier dominiert, bevor wiederum die treibenden Gitarren einsetzen. Mit Duettpartner Tommy Karevik steigert sich das Stück zu beeindruckender Ausdruckskraft, bevor es wieder von einem ruhigen, gesprochenen Outro mit Klavierbegleitung beendet wird. 'Serene' überzeugt einmal mehr mit ausgefeiltem Gitarren- und Drumsound, während sich über all dem die Leichtigkeit versprühende Stimme TARJAs erhebt. Das letzte Stück 'Shadow Play' erinert mich bei einigen Elementen des Chorgesangs ein bisschen an "Carmina Burana" und besitzt einen Refrain, der schnell ins Ohr geht. Ein toller Abschluss.
"In The Raw" ist ein Album, das TARJA in all ihren musikalischen Facetten zeigt. Man kann es nicht anders sagen, sie ist inzwischen als Solokünstlerin ganz oben angekommen. Und wenn man das neue Album hört, möchte man sie eigentlich sofort auf der Bühne erleben.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer