TAROT - Suffer Our Pleasures
Mehr über Tarot
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Spinefarm
- I Rule
- Pyre Of Gods
- Rider Of The Last Day
- Follow The Blind
- Undead Son
- Of Time And Dust
- From The Void
- Convulsions
- From The Shadows
- Painless
TAROT gehören zu den dienstältesten Heavy Metal-Kapellen Finnlands. Bereits 17 Jahre ist es her, seit das Debut "Spell Of Iron" veröffentlicht wurde. Das bisher letzte Lebenszeichen liegt jedoch heute wiederum fünf Jahre zurück und es war nicht sicher, ob es ein weiteres Album der Gruppe um die Hietala-Brüder geben würde.
Hietala? Ja, ihr habt richtig gehört, auch der ehemalige SINERGY- und heutige NIGHTWISH-Bassist gehört zum Stamm dieser Band und bekommt hier die Chance seine stimmlichen Qualitäten ganz ohne den Schatten, den Frau Turunen in seinem aktuellen Hauptbetätigungsfeld auf ihn wirft, zu präsentieren.
Und eines kann ich hier schon festhalten. Marco ist ein wirklich hammerstarker Frontmann. Was er den zehn Songs auf "Suffer Our Pleasures" entlockt gehört zur absoluten Spitze im Power Metal-Bereich und kann mit einem Schlag alle Kritiken wegfegen, die sich speziell auf der letzten NIGHTWISH-Tour gesammelt hatten.
Marco scheint sich in sämtlichen Stimmlagen wohlzufühlen und jagt einem in so manchem Refrain eine wahre Gänsehaut über den Rücken. Man höre sich nur mal den mächtigen Chorus von 'Rider Of The Last Day' oder 'Pyre Of Gods' an, das ist wirklich allererste Sahne. Auch die mehrstimmigen Refrains in 'Undead Son' und 'From The Void' sitzen perfekt.
Doch natürlich besteht die Band nicht nur aus Marco Hietala, auch die Instrumental-Fraktion lässt es ordentlich krachen. Drückende Riffs finden sich überall, manchmal mehr groovelastig, teils aber auch auf flotte Melodien ausgelegt. Dazu kommt ein fettes, mit einem exzellenten Sound versehene Schlagzeug, das sich besonders in den schleppenden Nummern wie 'Rider Of The Last Day' auszeichnen kann.
Und auch der Einsatz von Keyboards wirkt an keiner Stelle deplaziert. Dieses agiert zwar des öfteren als Melodieinstrument, ballert die Songs aber nicht mit unnötigem Ballast zu. Stattdessen erschafft Tastenmann Janne Tolsa das ein oder andere Mal eine recht dramatische Stimmung, die bei 'Of Time And Dust' in Verbindung mit den langsamen, Doom-mäßigen Vocals sogar in eine recht depressive Richtung führt.
Fast alle Kompositionen halten sich im Midtempo auf, herausstechen kann da nur das rasante 'From The Shadows', welches mit einem sehr progressiven Keyboard-Sound ausgestattet ist, der im Solopart sofort den Namen DREAM THEATER ins Spiel bringt.
Ebenfalls außergewöhnlich ist die letzte Nummer bei der bis auf ein kurzes Gitarrensolo nur mit Akustiklampfen gearbeitet wird. Aber auch dieses Stück klingt durch die harten Vocals von Marco verdammt heavy und setzt ein würdiges Ende auf dieses hochklassige Comeback-Album.
Was soll ich sagen, ich bin wirklich überrascht, da ich befürchtet hatte, es mit einem halbgaren Comeback zu tun haben, welches versucht vom mittlerweile gefestigten Namen ds NIGHTWISH-Bassisten zu profitieren. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall. "Suffer Our Pleasures" ist ein allen Belangen überzeugendes Album, das mit 'Convulsions' lediglich einen durchschnittlichen Song enthält, ansonsten aber keinen Anhänger des melodischen, leicht grooveorientieren Power Metals enttäuschen sollte.
Anspieltipps: Pyre Of Gods, Rider Of The Last Day, Follow The Blind, Undead Son
- Redakteur:
- Björn Backes