TAROT (AUS) - Glimpse Of The Dawn
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/24
Mehr über Tarot (AUS)
- Genre:
- 70s Hard Rock / Retro Rock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Cruz Del Sur Music (Soulfood)
- Release:
- 12.04.2024
- Glimpse Of The Dawn
- The Winding Road
- Leshy's Warning
- Echoes Through Time
- The Harrier
- The Vagabond's Return
- Dreamer In The Dark
- Heavy Weighs The Crown
Magisch, berückend und einfach wunderschön!
Es sind tatsächlich schon acht Jahre nach dem Erscheinen des Debüts "Reflections" der Australier TAROT ins Land gezogen. Freunden gepflegten Vintage Rocks bereitete dieser Langspieler mit Tracks wie 'Autumn Conjuration' ein wahres Fest für die verwöhnten Ohren. Hat sich das lange Warten auf den Nachfolger "Glimpse Of The Dawn" gelohnt? Nicht nur muss man diese Frage mit einem klaren Ja beantworten, die hohen Erwartungen wurden mit Leichtigkeit übertroffen. Die Arrangements sind noch filigraner, die Gitarrenleads noch mitreißender und die Melodien noch mehr dazu angetan, zu bezaubern.
Stachen auf dem Debüt noch einige Titel heraus, so können die Herren aus Down Under das sehr hohe Niveau auf ihrem aktuellen Erzeugnis über die gesamte Spielzeit hinweg halten. Akustikeinlagen und abwechslungsreiches Songwriting sorgen für eine mystische Atmosphäre, und die an den Klängen der 70er orientierten Keyboards ziehen einen komplett in den Bann. Bei ihrem "Majestic Hard Rock" mit gelegentlicher Folkschlagseite und psychedelischen Farbtupfern denkt man nicht unbedingt an den Uluru oder die Traumzeit, sondern eher an geheimnisvolle Wälder Britanniens, in denen man den Kleinen Leuten oder dem gehörnten Gott Cernunnos auf einer Lichtung begegnen könnte. Das stimmungsvolle und hintergründige Artwork von Lena Richter, die hier erneut ein wahres Meisterstück abgeliefert hat, passt übrigens perfekt zur ausdrucksstarken Musik der Australier.
TAROT vereint auf "Glimpse Of The Dawn" das Lebendige von URIAH HEEP, das Hymnenhafte von WYTCH HAZEL und das Okkult-Magische von PAGAN ALTAR. Bei wiederholtem Genuss der bestrickenden Musik des australischen Quintetts manifestieren sich nach und nach immer mehr liebevolle Details, wie die Basslinien, die sich nicht selten den Gitarrenleads anpassen und diesen noch mehr Substanz und Strahlkraft verleihen. Ohne Übertreibung kann ich sagen, dass ich in diesem Jahr bisher noch kein besseres Album gehört habe. Die hypnotische Sogwirkung entfaltet sich von Tag zu Tag mehr. Und irgendwann ist die Sonne vollends aufgegangen!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens