TASKFORCE TOXICATOR - Live Oppression
Mehr über Taskforce Toxicator
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.01.2022
- Reborn In Thrash
- Space Maneuver
- Mindbreaker
- You Shall Hang
- Epidemic Holocaust
- Slaughterhouse
- Genetic Failure
- Breaking The Walls
- Alien Facemelter
- Toxicator
- Oppressor
- Death From Above
Kleines Teil, große Wirkung!
Seit zwei Jahren sind Live-Auftritte recht rar gesäht. Die seltenen Möglichkeiten musste man also nutzen. Und genau das taten auch die Thrasher von TASKFORCE TOXICATOR und zockten sich im August des vergangenen Jahres im Münsteraner Rare Guitar ziemlich wuchtig durch ihr Set. Warum ich das weiß, obwohl ich nicht dort war? Nun, weil die Wüteriche um Frontschreihals Fabian Koch ihren Gig vor rund 80 Feierwütigen mitschnitten und diesen nun digital oder sogar auf eine auf 66 Kopien limitierte Kassette gebannt haben. Und speziell die Old-School-Variante im giftgrünen Design macht einiges her und lebt den Geist des 80er-Jahre-Thrashs wieder auf.
Wer TASKFORCE TOXICATOR kennt, weiß, dass hier Einflüsse der Bay-Area eine große Rolle spielen. Schnörkellos, spielfreudig, mal stampfend, aber immer auf Zack und mit jeder Menge Eiern in der Hose kredenzt die Truppe ihren Thrash, hat auch ein paar New-York-Nuancen von OVERKILL und ANTHRAX in ihrem Sound verankert und dieses durch und durch knackige Rundum-sorglos-Package für den Alte-Schule-Metaller von Welt bereits auf zwei EPs schön säuberlich zur Schau gestellt. Und dass die Herren Frank, Rothe, Wenning, Koch und Gerding geborene Rampensäue sind, jede Bude zum Kochen bringen und auch live den 1980er-Jahre-Thrash-Spirit mit der Muttermilch aufgesaugt haben, beweist "Live Oppression" von vorne bis hinten.
Knapp 50 Minuten lang zockt sich die Band durch ihr Set, und natürlich ist der Sound keine NIGHTWISH-Klangkollage, selbstverständlich hört man den einen oder anderen Verspieler, doch in jeder einzelnen verflixten Sekunde kommt ungezügeltes, pures Live-Feeling auf, bei dem die Wände wackeln, das Bier nur so reihenweise über die Köpfe gekippt wird, gemeinsam gefeiert und schonungslos in den Armen geschunkelt wird. Ihr wisst schon, dieses Gefühl, welches wir noch bis März 2020 als selbstverständlich ansahen.
Und genau aus diesem Grund ist "Live Oppression" so dermaßen wertvoll, da uns die Bühnendarbietungen solcher Smasher wie der 'Reborn In Thrash'-Opener, 'Mindbreaker' sowie des Doppeldeckers 'Slaughterhouse'/'Genetic Failure' zumindest in der festgehaltenen Nachlese so viel Freude und wohlige Nostalgie bereiten, dass uns die abschließenden 'Oppressor' sowie 'Death From Above' die schmerzhafte Wahrheit offenbaren, dass sich jeder noch so kultige und starke Live-Output irgendwann dem Ende neigt. Und ihr könnt euch mein Honigkuchengrinsen vor dem heimischen Kassettenrekorder gar nicht vorstellen, als ich das Ding nochmal zurückgespult habe. So offenbaren uns die TASKFORCE TOXIKATOR-Jungs scheinbar im Vorbeigehen die glorreiche und wehmütig vermisste Vergangenheit, die recht ernüchternde Gegenwart und die verheißungsvolle, sehnsüchtig erwartete Zukunft, in der es Shows wie diese am 13. August 2021 hoffentlich noch häufiger geben wird. Klasse Teil, ich habe fertig!
- Redakteur:
- Marcel Rapp