TAU CROSS - Pillar Of Fire
Mehr über Tau Cross
- Genre:
- Post Punk / Industrial Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 21.07.2017
- Raising Golem
- Bread And Circuses
- On The Water
- Deep State
- Pillar Of Fire
- Killing The King
- A White Horse
- The Big House
- RFID
- Seven Wheels
- What Is A Man
Weit hinter den Erwartungen zurück!
Nach der souveränen Vorstellung, die TAU CROSS auf dem selbst betitelten Debüt ablieferte, galt es eigentlich schon als gesetzt und selbstverständlich, dass die beiden Rädelsführer Rob 'The Baron' Miller (AMEBIX) und Michael 'Away' Langevin (VOIVOD) auch für den nachfolgenden Release großartigen Stoff mit klarem Bezug zu ihrer musikalischen Vergangenheit aus dem Hut zaubern würden. Mit der großen Erwartung kommt dann aber leider auch die große Enttäuschung, denn "Pillar Of Fire" ist mitnichten der sensationalle Nachfolger, den man von TAU CROSS erwartet hatte. Die Songs sind nicht mehr ganz so klar strukturiert, die VOIVOD-Anleihen können sich nicht entscheidend durchsetzen, die experimentelle Haltung findet auch nur noch unzureichend Nährboden, und auch wenn einige Referenzen vom 80er-Thrash der kanadischen Legende übrig geblieben sind, ist "Pillar Of Fire" doch eher eine Geduldsprobe, die die beiden Musiker nicht mit Bravour bestehen.
So richtig in Schwung kommt die neue Scheibe nämlich erst zu einem recht späten Zeitpunkt, und dies ist vor allem der etwas raueren und gleichzeitig fokussierten Herangehensweise in Songs wie 'RFID' und 'Seven Wheels' geschuldet, in denen die dezenten Industrial-Grooves sich mal ein bisschen Raum verschaffen und ein wenig ungestüme Punk-Energie durch die Adern der Songs fließt. Ansonsten bleiben die neuen Songs - zumindest im Vergleich mit dem Material von "Tau Cross" - relativ blass, setzen kaum noch Akzente und sind nicht die erhoffte und fast schon zur Selbstverständlichkeit erklärten Vergoldung des Bandsounds.
Und ja, man darf daher auch von einer klaren Enttäuschung sprechen, weil die beteiligten Akteure absolute Visionäre sind und schon so viel Großartiges geschaffen haben. "Pillar Of Fire" mag kein schlechtes Album sein, im Kontext mit dem dicken Katalog, den die beiden Herren bis heute gefüllt haben, ist es aber lediglich eine Randnotiz wert.
Anspieltipps: RFID, Bread And Circuses
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes