TEMPESTT - Bring 'em On
Mehr über Tempestt
- Genre:
- Melodic Hardrock
- Label:
- Metal Heaven / SoulFood
- Release:
- 28.03.2008
- Faked By Time
- Bring 'em On
- A Life's Alibi
- Insanity Desire
- Too High
- Enemy In You
- Fallen Moon
- Lose Control
- Healing
- Higher (I Can Land) [Bonus Track]
- Don't Stop Believin' [Bonus Track]
Frei nach der "Feuerzangenbowle" ist hier eine neue Band vorzustellen: TEMPESTT mit drei T. Neu ist der Vierer allerdings nur auf dem CD-Markt. Schon in den 1990ern wurde die Gruppe als Live- und zunächst reine Coverband gegründet. Nun liegt mit "Bring 'em On" ihr erstes Album vor, und das beinhaltet mit Ausnahme im Bonus nur eigenes Material. Dass TEMPESTT aus Brasilien stammen, überrascht nicht. In Südamerika herrscht eine große Begeisterung für Rock, und immer mehr Bands kommen aus diesem Kontinent. Und wie wenig man dort Schubladendenken bis zum Grabenkampf kennt, zeigt die Tatsache, dass die Band früher in ihrem Coverprogramm sowohl DREAM THEATER als auch BON JOVI spielte!
Hauptsächlich orientierten sie sich aber an großen klassischen Rockbands wie z.B. JOURNEY oder QUEEN. Und so steht auch "Bring 'em On" im Zeichen melodischen Hardrocks und ausgefeilter Arrangements, die vereinzelt in Prog-Metal-Richtung gehen. Bei 'Faked By Time' treffen satte Gitarren und eine Rockröhre auf schwebende Synthies und ein perlendes Klavier und zeigen damit die Vielseitigkeit der Gruppe. Auch sonst beackert man ein weites Feld aus brachialen Krachern (das Titelstück, 'Lose Control'), Balladen ('A Life's Alibi', 'Healing'), Progressive Metal ('Too High') und epischen Rockmonstern ('Enemy In You', 'Fallen Moon'). 'Insanity Desire' ist ein Duett mit Jeff Scott Soto, der früher Sänger bei YNGWIE MALMSTEEN und AXEL RUDI PELL war und für den TEMPESTT schon als Anheizer in Brasilien gespielt haben. Dabei gelingen der Band immer wieder unwiderstehliche Refrains. Im letzten Drittel zeigen sich leichte Ermüdungserscheinungen. Und das Cover von 'Don't Stop Believin'' war vielleicht keine allzu gute Idee, denn keiner bringt melancholische Balladen so schön traurig rüber wie JOURNEY selbst. Aber in den besten Momenten klingt es auf der Scheibe wie SURVIVOR, die endlich mal abrocken, oder JOURNEY, die sich ein wenig in proggige Gefilde trauen.
Den Namen TEMPESTT sollte man sich auf jeden Fall merken. Ungeachtet der geringen Schwächen gegen Ende ist "Bring 'em On" ein beachtliches Debütalbum geworden. Es wird Tage dauern, bis ich das Grinsen wieder aus dem Gesicht kriege.
Anspieltipps: Faked By Time, Too High, Enemy In You, Healing
- Redakteur:
- Stefan Kayser