TEMPLE - On The Steps Of The Temple
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2012
Mehr über Temple
- Genre:
- Instrumental Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion (Digital Release)
- Release:
- 03.08.2012
- Mountain
- Rising From The Abyss
- Final Years
- The Mist That Shrouds The Peak
- Avaritia
- On The Steps Of The Temple
Düster-instrumentaler Monolith.
TEMPLE nennt sich ein Duo aus Phoenix, Arizona, das sich dem instrumentalen Metal verschrieben hat. So weit, so unspannend. Und wer bei den Worten "instrumental" und "Metal" an Post Rock denkt, liegt weit daneben. Ich habe das doch ganz bewusst nicht so genannt, denn mit MOGWAI, EXPLOSIONS IN THE SKY oder MONO hat dieses Duo, bestehend aus Ryan (gt., b., kb.) und Rich (dr.), nullkommanix zu tun.
Viel mehr orientieren sich die beiden an Black Metal, Doom Metal, Death Metal, Sludge, NEUROSIS und anderen düsteren Gestalten. Und so gibt es auf den sechs meist überlangen Songs fiese, mal brutale, mal zähe, zermalmende Riffs, Doublebass, atmosphärisch-kühle Keyboardflächen und unglaublich viel Dynamik zu hören.
Und so erwischt man sich immer wieder dabei, wie man bei den gerne überlangen Songs - die sechs Nummern bringen es auf 53 Minuten Spielzeit - den Kopf rhythmisch vor und zurück bewegt, seine Oberschenkel als Schlagzeug missbraucht oder die Luftgitarre zückt. Das mit einigen Sprachsamplen versehene 'Avaritia' ist dafür ein exzellentes Beispiel.
Über die ganze Spieldauer gibt es trotz fehlenden Sängers keine Langeweile, da hier immer richtig die Hölle los ist. Manche Stellen erinnern an jüngere ENSLAVED, andere an CULT OF LUNA, manche auch einfach an den dreckigen, bösen Bruder von LONG DISTANCE CALLING.
Damit gelingt es dem dynamischen Duo sich mit "On The Steps Of The Temple" eine kleine, eigene Nische zu schaffen und nicht im Wust des derzeitigen Instrumentalwahns unterzugehen. Interessierte steuern die Bandcamp-Seite der Band an, wo man das Werk komplett kostenfrei streamen und für einen kleinen Obulus von fünf Dollar herunterladen kann. Eine physische Variante ist bislang noch nicht geplant. Bleibt zu hoffen, dass sich eine Plattenfirma findet und dieses Juwel unter Vertrag nimmt. Toll.
Mehr zu diesem Album:
Soundcheck 12/2012
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk