TEMPLE OF BLOOD - Prepare For The Judgement Of Mankind
Mehr über Temple Of Blood
- Genre:
- Thrash Metal
- Destruction Of The Twin Cities
- Conviction
- Return To Eden
- Spiritual Warfare
- Trampling The Serpent
- Seeking The Truth
- Legion Of The Crypts
- The Ultimate Sacrifice
- Realm Of Insufferable Burning (The Horrors Of Hell)
- Deliver Us From Evil
Heiliger Bimmbamm! Da hat mich der Alabama-Vierer TEMPLE OF BLOOD aber böse überrascht. Ich war nämlich über die Truppe gestolpert, weil sie eine grandiose Coverversion eines noch grandioseren Originalsongs eingespielt hatten. Die Rede ist von dem kongenialen Schmachtfetzen 'Deliver Us From Evil'. Nein, nicht von WARLORD - was auch schön gewesen wäre - , sondern von DEADLY BLESSING. Und als wäre dies nicht schon Überraschung genug, hören wir bei hier auch noch deren Sänger Ski hinterm Mikro. Klar, dass ich dieser Band näher auf den Zahn fühlen musste.
Heraus gekommen ist diese grandiose Thrashgranate namens "Prepare For The Judgement Of Mankind", die den Hörer auf eine herrliche Zeitreise in die 80er Jahre versetzt. Wer auf alte Helden der Marke AGENT STEEL, SLAUTER XSTROYES, REALM, HELSTAR oder gar ANACRUSIS abfährt, sollte nicht zögern und der Homepage der Jungs schleunigst einen Besuch abstatten. Das Quartett um Sänger/Gitarrist Jim Mullis feuert ein derart spielwitziges Inferno der Sonderklasse ab, dass man sich unweigerlich fragt, warum diese Kapelle noch ein Schattendasein fristet. Obwohl, ein Grund für diese Tatsache könnte ihr christlicher Background sein. Ja, genau, es handelt sich bei TEMPLE OF BLOOD um eine so genannte White-Metal-Band.
Beim gebotenen Material ist mir so etwas aber schlichtweg schnurzpiep und egal, schließlich frage ich bei anderen Musikern auch nicht nach ihrer religiösen Weltanschauung. Ich möchte eine amtliche Portion Heavy Metal auf die Ohren bekommen, und genau das bieten mir TEMPLE OF BLOOD. Die beiden Klampfen tackern fette Riffs aus den Boxen, während im Hintergrund eine Herde außer Kontrolle geratener Wasserbüffel durch mein Wohnzimmer bollert. Haltet eure Lauscher bloß mal in den Wirbelverknoter 'Conviction' und sagt mir, dass christlicher Metal lahmarschig wäre. Ihr Ungläubigen! Hier wird auf stählernen Saiten fettester Klampfensound zelebriert. 'Spiritual Warfare' ist ein weiteres Highlight, welches gar mit sieben Minuten Lauflänge zu erfreuen vermag. Was für ein monumentaler Aufbau, was für eine Keule! Wer nun denkt, er könne nach diesem Longtrack etwas entspannen, sieht sich mit der Stakkato-Dampframme namens 'Trampling The Serpent' konfrontiert. Das leicht heißere Gekeife in den Versen passt hervorragend zur mega-aggressiven Musik, wechselt aber gekonnt in melodischere Gefilde, wenn es zum Chorus kommt. Für Freunde etwas eingängigerer Kost wird mit 'Seeking The Truth' im Anschluss eine herrliche Hymne eingebaut, die im Mittelteil stampfend zum Mitbangen animiert. Ihr merkt es, hier bleibt kein Auge trocken, denn selbst im ruhig eingeleiteten 'Realm Of Insufferable Burning' bricht nach einiger Zeit die - pardon - Hölle los. Und über die abschließende Coverversion noch große Worte zu verlieren, wäre Zeilenschinderei. Muss man gehört haben!
Anspieltipps: Conviction; Trampling The Serpent; Seeking The Truth; Legion Of The Crypts; Deliver Us From Evil
- Redakteur:
- Holger Andrae