TEMPLE OF THE FUZZ WITCH - Apotheosis
Mehr über Temple Of The Fuzz Witch
- Genre:
- Doom Rock / Sludge
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Ripple Music
- Release:
- 05.04.2024
- A Call To Prey
- Wight
- Nephilim
- Bow Down
- Sanguine
- Cursed
- Raze
- Apostate
- Ashes
Ein dreckiger Soundwall aus Bergen von Riffs.
Die Doom-Szene hat sich in den letzten jahren etwas weiter von der ewigen BLACK SABBATH-Würdigung gelöst und ist in ihrer Natur auch deutlich brachialer geworden. Songs, die einst auf einem gesunden rockigen Groove aufbauten, werden heute gerne auch mal von den anverwandten Tieftönen aus dem Sludge-Sektor beherrscht, und auch die Gesangstechniken haben sich verschoben - echte Ozzy-Huldigungen bekommt man heuer jedenfalls eher selten geboten.
Auch bei TEMPLE OF THE FUZZ WITCH geht es mitunter recht heavy zu, jedoch geht der Kniefall auch auf dem dritten Album der jungen Truppe immer noch gen Birmingham, wenn auch meist nur in einem symbolischen Akt. Das Trio aus Detroit zelebriert auch nicht zwingend die Lavageschwindigkeit des klassischen Dooms, sondern beruft sich hier eher auf die flotter groovenden Gitarren, ohne dabei die eigentliche Wurzel dieses Genres aus dem Blick zu verlieren. Im Klartext heißt das, dass "Apotheosis" den Geist der britischen Legende in allen neun Songs der neuen Platte beherbergt, sich aber auch mit den modernen Zutaten der Szene befasst und hier einen wirklich erstklassigen Brückenschlag vollzieht, der sowohl Fans der Classics als auch der neueren Bewegung verzücken dürfte. Dem Namen getreu ist auch diesmal eine Menge Fuzz in den Riffs, doch genauso finden sich Elemente aus dem Stoner-Sektor, hier und dort auch mal eine durchschlagende Sludge-Gewaltandrohung, dann aber doch wieder kernige, dreckige und überragende Gitarren, zu denen sich der Körper automatisch in Bewegung setzt.
Auf ihrem dritten Album hat die Truppe aus der Motor City diese Mixtur geradezu perfektioniert und einen Drive entwickelt, der umgehend anzustecken vermag. Headbanging ist ständig erlaubt und auch eigentlich ein Selbstläufer, die melodischen Parts sind erstaunlich klebrig geraten, und die sehr umfassende Variation an den Vocals ist ein sehr belebender, erfrischender Baustein, der dem Spannungsaufbau extrem zuträglich ist. Wenn Frontmann Noah Bruner seine Cleanvocals in den epischen Parts auspackt, packt er einen sofort, und wenn er dann mit Inbrunst ins Mikro brüllt, steht man sofort aufrecht, weil die respekteinflößende Stimme eine klare Wirkung erzielt.
Somit ist auf "Apotheosis" wirklich alles in allerbester Ordnung: Tolle Darbietung, fantastisches Songmaterial, dreckiger Sound und Gitarrenwände en masse - neben dem neuen Album von IRON MONKEY ist diese Platte das Frühjahrs-Must-Have für alle Freunde des gepflegten Riffs!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes