TEMPT - Tempt
Mehr über Tempt
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Better Noise Records
- Release:
- 15.09.2023
- Welcome Me In
- Living Dangerours
- Two Ways
- Burn Me Down
- Hideaway
- Camouflage
- Golden Tongue
- Sneakin' Around
- Roses
- Girl
- Addicted To Touch
Willkommen im Sonnenlicht.
Wer bei den goldenen Sonnenstrahlen der letzten Wochen einen passenden Soundtrack gesucht hat, hätte beim selbstbetitelten TEMPT-Album fündig werden können. Äußerst locker flockig präsentieren uns die Nordamerikaner auf ihrem Debüt ein mal poppiges, mal leicht rockiges Arsenal an doch sehr unterhaltsamen, radiotauglichen Nummern. Die Refrains sind so dermaßen cheesy, die Marcello'schen Riffs so unheimlich eingängig, die Vocal-Perfomance von Zack Allen so klassisch unbekümmert, dass es fast schon unverschämt erscheint, wie gut "Tempt" in die 1980er-Rock-Abteilung gepasst hätte.
Nun kommt das Scheibchen eben 35 bis 40 Jahre später heraus und macht eine gute Figur. Zugegeben, die Tracks – allesamt ob sie nun wie 'Welcome Me In' gleich zu Beginn oder 'Burn Me Down' etwas forscher aus den Boxen kommen oder wie 'Hideaway' und 'Sneakin' Around' wesentlich mehr Wert auf den melodischen Aspekt legen – sind vorhersehbar wie die Gezeiten und obgleich das Gefühl, so manche Kostprobe an anderen Stellen noch entschiedener gehört zu haben, nicht zu vertreiben ist, stimmt das unbeschwerte Lebensgefühl auf "Tempt" wie auch das Boyband-Artwork und die doch etwas zu perfekte Produktion. Das nicht ganz so gefährliche 'Living Dangerous'-Duett mit DOROTHY sowie das kürzere und wesentlich effektivere 'Golden Tongue' sprechen eine eindeutige Sprache.
Schaut auf das Cover, den goldenen Schriftzug und die Trackliste und ihr wisst, was ihr bekommt. Nein, große Überraschungen suchen wir auf "Tempt" vergebens, doch braucht es anno 2023 diese Ausreißer denn unbedingt oder reicht es nicht, wenn man sich auf das besinnt, was man erwartet? Gute Frage, aber von der TEMPT-Hausmannskost von Mutti Rock wird auch der kleine Wonneproppen gesättigt. Der Braten von der eingängigen DEF LEPPARD-Sorte, die Knödel aus dem Hause Wohlfühl-BOSTON, der Rotkohl von einer unprogressiven STYX-Variante und obwohl dem Gericht das Salz gestanden hätte, wird man am Ende doch irgendwie satt. Und darauf kommt es doch an, oder?
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp