TEN - Albion
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2014
Mehr über Ten
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Rocktopia Rec. (Soulfood)
- Release:
- 21.11.2014
- Alone In The Dark Tonight
- Battlefield
- It's Alive
- Albion Born
- Sometimes Love Takes The Long Way Home
- A Smugglers Tale
- Die For Me
- It Ends This Day
- Gioco D'Amore
- Wild Horses
Plüschtiermusik
Plüschfreunde aufgepasst! Die britischen Plüschhasen von TEN kehren mit "Albion" zurück. Und Nein, dies ist nicht despektierlich gemeint, ganz und gar nicht. Ich bin seit Mitte der Neunziger ein Fan der Band und lege regelmäßig Alben wie "X", "The Name Of The Rose", "Babylon" und vor allem "Spellbound" auf. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass TEN erst meine Zuneigung zum AOR und Melodic Rock offen gelegt hat.
Allerdings - und dies habe ich in früheren Rezensionen zu Alben der Band bereits mehrfach betont - konnte der Weggang von Vinnie Burns nie aufgefangen werden. Der auf dem letzten Werk "Heresy & Creed" zu hörende Dan Mitchell ist mittlerweile wegen gesundheitlicher Probleme ausgestiegen und wurde gleich doppelt durch Dann Rosingana und Steve Grocott ersetzt. Zusammen mit dem langjährigen Rhythmusgitarristen John Halliwell wird nun also auf dreifache Gitarrenpower gesetzt.
Auf "Albion" ist davon allerdings nicht allzu viel zu hören, denn der Sound ist schon extrem plüschig ausgefallen. Sogar für TEN-Verhältnisse. Bei drei Gitarren hatte ich schon mit mehr knackigen Riffs und Soli gerechnet, die gibt es aber nur in kleineren Dosen und sind in der Produktion dann auch noch weichgespült worden.
Das ist schon ein kleiner Makel, weil die Songs an sich ein paar echte Höhepunkte zu bieten haben und zumeist das Niveau von "Heresy & Creed" übertreffen können. So ist 'Albion Born' der legitime Nachfolger von 'Red' - einem der großen Hits von "Spellbound" - oder 'Sometimes Love Takes The Long Way Home' ein feine, ziemlich pathetische Ballade. Auch der flotte Opener 'Alone In The Dark Tonight' und das ähnlich gelagerte 'It's Alive' können überzeugen.
Mit 'It Ends This Day' gibt es sogar mal wieder einen echten Hit zu vermelden, der zudem zeigt, wie man die drei Gitarristen gewinnsbringend einsetzt. Hier ist das Riff mal kantig-knackig und wird so auch durch den Song gezogen. Dazu kommt ein Chorus, der sich ins Ohr festsetzt und fertig ist ein Song, der sich deutlich vom Rest des Albums abhebt, und beweist, dass TEN theoretisch auch noch ein 9-Punkte-Album veröffentlichen könnte.
Damit die Hoffnungen nicht zu unrealistisch werden, hat man dahinter aber mit der vor Kitsch triefenden, auf italienisch eingesungenen Ballade 'Gioco D'Amore' auch gleich einen schlimmen Fehltritt platziert. Aber dafür gibt es Skiptasten und Playlisten.
Unterm Strich ist "Albion" ein knapp gutes Album geworden, das mit einer scharfkantigeren Produktion noch deutlich Potenzial nach oben hätte. Doch der hohe Plüschfaktor und der schlimme Schleimanfall kosten dann einen ganzen Punkt.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk