TEN - Heresy & Creed
Mehr über Ten
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontiers (Soulfood Music)
- Release:
- 19.10.2012
- The Gates Of Jerusalem
- Arabian Nights
- Gunrunning
- The Lights Go Down
- Raven's Eye
- Right Now
- Game Of Hearts
- The Last Time
- The Priestess
- Insatiable
- Another Rainy Day
- Unbelievable
- The Riddle
Die Klassiker sind schon geschrieben.
TEN war einer meiner frühen Favoriten, wenn es um Melodic Rock ging. Vor allem die frühen Alben wie "The Name Of The Rose" oder vor allem "Spellbound" verknüpfen eine ordentliche Prise Pomp mit vielen, vielen Melodien, tollen Gitarren und ausreichender Härte. Der Ausstieg von Vinny Burns anno 2002 war dann aber ein herber Verlust für Gary Hughes und sein Team, den man bislang auch nicht komplett ausgleichen konnte.
Das neue Album "Heresy & Creed" wird diese Aussage auch zehn Jahre später nicht völlig auslöschen, auch wenn sie dem am nächsten kommt. Denn mit dem neuen Lead-Gitarristen Dan Mitchell hat Gary Hughes einen wirklich guten Fang gemacht, wie der vom Instrumental 'The Gates Of Jerusalem' eingeleitete Opener 'Arabian Knights' beweist. Das ist durchaus in der Nähe von Songs wie 'The Name Of The Rose', 'Fear The Force' oder 'The Phantom'. Ein erstklassiger Einstieg.
Allerdings ein Niveau, das Gary Hughes nicht auf 70 Minuten halten kann. Und wenn "Heresy & Creed" ein Problem hat, dann sind es die paar Füller, die sich auf das Werk geschlichen haben. 'Right Now' ist so ein Song, der mit völlig belanglosem Refrain und nervigen Keyboard-Sounds vor sich hin plätschert und über knappe sechs Minuten keinerlei Spannung aufbauen kann. Auf der anderen Seite haben wir dann Melodieoasen wie 'The Lights Go Down', wo auch Mitchell mit feinen Licks und kurzen Soli wieder überzeugen kann.
Zudem hätten es wohl ein, zwei echte Rocker mehr sein dürfen. Natürlich war TEN schon immer die Band, die im episch-bombastischen Bereich ihre Stärken hatte, aber dies hatte auch damit zu tun, dass ein Song wie 'We Rule The Night' eine absolute Ausnahmestellung hatte, während sich heuer 'Raven's Eye' weniger vom Restmaterial abheben kann, weil zu häufig auf diese Schiene gesetzt wird. Dabei ist 'Raven's Eye' vielleicht der beste TEN-Song der letzten Jahre.
Und so bin ich am Ende etwas zwiegespalten, wo ich "Heresy & Creed" nun einordnen soll. Auf der einen Seite bekommt der Fan mit 'Arabian Nights', 'The Lights Go Down','Raven's Eye' oder der - etwas zu langen - Ballade 'The Last Time' erstklassigen TEN-Stoff geliefert, auf der anderen Seite gilt es eben auch diverse Füller zu überstehen. Wenn man "Heresy & Creed" auf die besten acht, neun Songs reduziert, kommt man wohl als Fan nicht dran vorbei. Ob man sich den Rest schönhören kann oder die Songs schlicht skipt, müsst ihr dann selbst entscheiden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk