TENOCHTITLAN - Tezcatl
Mehr über Tenochtitlan
- Genre:
- Ethno Ambient / Funeral Doom
- Label:
- Metalism / Russland-Import
- Release:
- 16.05.2007
- Nemiliztli & Miquiztli
- Teokalli
- Ix Chel
- Petschalj Tonatij
- Fatal Xihupohualli
- Lament Ol'antay
- Kal'yal'yapi
- Inti Raymi
- Haa-ma chah'-been-tzil
- Powelitelj Mayapana
- Xayacatl
- Ayhara killa
- Quetzali Dance
- Mihtohtli Citlalin
- Padanje Achau Jaguara
- Chanin Tiqsimuyu
- Tutamantan
- Icxiohtli
- Aymarkayi
- 2012
Das dritte Studioalbum haben uns die Azteken-Fetischisten von TENOCHTITLAN aus Russland geschickt, und damit bauen sie erwartungsgemäß stiltreu auf die beiden Vorgängeralben "Epoch Of The Fifth Sun" und "Chac Och-Ut" auf. Das ist auch gut so, denn wenn sie auch sehr abgedreht, freakig und verwirrend waren, so haben die beiden Scheiben die Band auf jeden Fall als eine sehr eigenständige und völlig unverkennbare Combo etabliert, die Schwermut, Exotik und Meditation auf sehr einzigartige Weise verbindet.
So ist auch das Drittlingswerk "Tezcatl" eine höchst eigenwillige Kombination aus Ethno-Ambient-Klängen, vielsprachiger Lyrik und Funeral-Doom-Klängen, die sich thematisch mit der Mythologie zentralamerikanischer Indianer wie Azteken und Maya widmet. Um Metal im engeren Sinne handelt es sich wenn überhaupt nur teilweise, nämlich dann, wenn hin und wieder schwergewichtige, monotone Riffs erklingen oder der Gesang sich etwas derber und growlend präsentiert. Oder an Stellen, in denen mal eines der seltenen und doch schönen Leadgitarren-Motive durch die wirre Stille hallen darf. Über weite Strecken dominieren jedoch elektronische Loops, die stoische Tribal-Mantras erzeugen, sowie spacige Keyboard-Klänge und Dschungel-Samples, die den geneigten Hörer tatsächlich in eine Abenteurerstimmung verfallen lassen, in welcher er Lust hätte, den guten alten Indy ins Königreich der Kristallschädel zu begleiten.
Die Jungs von TENOCHTITLAN bleiben demnach ihrer Linie zu hundert Prozent treu und machen bizarre, entrückte Musik eine sehr überschaubare Anzahl von Menschen, die es liebt, auf der Grenze zwischen Metal und Ambient zu schweben, zu träumen, zu meditieren, und dabei im Geiste längst versunkene Welten zu ergründen. Anspieltipps erübrigen sich, da die zwanzig enthaltenen Stücke und Fragmente eine meditative Einheit bilden, die man sich in aller Regel am Stück anhören wird.
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle