TENSIDE - Mental Satisfaction
Mehr über Tenside
- Genre:
- Death Metal/Metalcore
- Label:
- Rough Trade/Brainstorm
- Arrested
- Punished In Hell
- Here We Are
- Hellfire
- Numb And Broken
- Only The Strongest Survive
- Lost In Blindness (feat. Zoltan Farkas)
- Awake
- Mental Satisfaction
- Wake Up Your Life
- More
Vor etwa einem Jahr veröffentlichten TENSIDE ihr Debüt mit dem Titel "My Personal War", auf dem sie dem aktuellem Trend des Nu Metals folgen wollten, dafür aber leider ein wenig spät kamen. Zwölf Monate später hat man mit dem Longplayer "Mental Satisfaction" neues Material im Gepäck, und dort findet man überraschenderweise kein Nu Metal mehr, sondern statt dessen eine Mischung aus Death Metal und Hardcore.
Die 180-Grad-Wendung knallt ganz schön, das macht bereits der Opener klar und bestätigt auch der Rest der insgesamt elf Titel. 'Hellfire' und 'Punished In Hell' setzen hierbei die Maßstäbe, die auch der Titeltrack und Songs wie zum Beispiel 'Only The Strongest Survive' halten können. Dennoch hat das Album allerdings auch einige scherwiegende Fehler: Zum einen nervt mich persönlich der Gesang tierisch an, denn Daniel Kuhlmanns Vocals kommen leider nicht böse, sondern einfach nur gewollt böse rüber und sind teilweise derart penetrant, dass die durchaus annehmbare Musik abgewertet wird. Doch auch zur Musik selbst gibt es einiges zu sagen, denn auch wenn sie, was die Technik betrifft zwar ohne große Leistung, aber akzeptabel umgesetzt wurde, so trifft man auf ein Problem, das man bereits auf "My Personal War" fand: Klauerei. Während beim Debüt Bands wie DISTURBED herhalten mussten, so orientiert man sich auf "Mental Satisfaction" nun eben an Bands der Death-Metal- und Hardcore-Genres. Insbesondere SOILWORK scheint es dem Quartett angetan zu haben, doch wie bereits zu erwarten war, können die Tracks von TENSIDE nicht einmal annähernd an die großen Vorbilder heranreichen.
Und so präsentieren TENSIDE mit "Mental Satisfaction" leider nur ein durchschnittliches Album, das mit keinerlei neuen Ideen aufwartet und nur das klaut, was andere besser können. Demnach wird auch hier der große Erfolg ausbleiben, da kann auch die Mitwirkung von EKTOMORF-Sänger Zoltan keine rechten Bonuspunkte scoren. Musikalisch gesehen ist zwar eine Weiterentwicklung gegenüber des Vorgängers zu verzeichnen, doch fehlt noch immer die Eigenständigkeit. Und die jungen Herren sollten vielleicht versuchen, nicht mehr auf Teufel komm raus böse wirken zu wollen, denn verbale Kraftausdrücke wie "Here we go, motherfuckers..." (so beginnt das Album) schocken heute wohl keinen mehr, sondern sorgen eher für unfreiwillige Erheiterung. Immerhin beginnt heutzutage sogar eine BRITNEY SPEARS-Single mit den Worten "It's Britney, bitch!"
Anspieltipps: Punished In Hell, Hellfire
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel