TEQUILA MOCKYNGBIRD - Fight And Flight
Mehr über Tequila Mockyngbird
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Off Yer Rocka Recordings / Cargo
- Release:
- 05.05.2017
- I Smell rock 'n' Roll
- Never Go Home
- Money Tree
- Catalyst
- Half Of The Man
- So Not Me
- Everyone Down
- This Ain't Dead
- Somebody Put Something In My Drink
- Why Are We Still Friends
- Jagerbomb
- Shut Me Down
- Good Time
Gute Band, weniger überzeugende Gesangskraft
Eine All-Girl-Band mit halbwegs rotzigen Sounds? Klar, haben wir alles schon gehabt. Und wenn man ganz ehrlich ist, geben die drei Damen von TEQUILA MOCKYNGBIRD der Szene nun nichts zurück, was diese nicht schon seit Jahrzehnten in regelmäßigen Abständen hervorgebracht hat. Trotzdem hat das australische Trio einen gewissen Charme, weil es mit unkonventionellen Grooves und sehr beschwingten Arrangements arbeitet und sich nicht den Mechanismen von CRUCIFIED BARBARA und anderen Girlie-Truppen beugt. "Fight And Flight" ist typischer Vintage-Stoff mit absolutem Retro-Bezug, dies jedoch zeitgemäß aufbereitet. Vor allem die Gitarrensounds heben sich auf sehr angenehme Weise aus der Masse und etablieren sich als das schlagkräftigste Element, das die neue Scheibe im Repertoire hat. Umso bedauerlicher ist allerdings, dass TEQUILA MOCKYNGBIRD beim Gesang deutliche Abstriche machen muss. Frontdame Estelle Artois ist auf ihrer Position nämlich nicht die Optimalbesetzung.
Was die Band über weite Strecken durch schweißtreibende Rock'n'Roll-Action und wirklich coole Grooves in die Waagschale schmeißt, reicht über das gesamte Album betrachtet aber nicht vollständig zur Kompensierung dieses Mankos. Madame Artois dürfte gerne mal etwas kraftvoller röhren, hier und dort auch vielleicht einen ordentlichen Schrei ablassen oder überhaupt etwas mehr Impulsivität an den Tag legen. Doch die Sängerin beschränkt sich auf eine unspektakuläre Performance, engagiert sich nur zweitweise auf einem höheren Energielevel und ist der Schwachpunkt einer ansonsten sehr gut funktionieerenden, vor allem aber auch recht vielseitigen Kapelle, die eigentlich viel mehr im Köcher hat, als sie auf "Fight And Flight" demonstriert.
Doch ohne irgendwem zu nahe zu treten: Würde TEQUILA MOCKYNGBIRD hin und wieder jemand anderen ans Mikro bringen, wären Nummern wie 'Why Are We Still Friends' und 'Somebody Put Something in My Drink' noch viel stärker. So hingegen bleibt das Album eine solide, aber nicht vollwertig begeisternde Angelegenheit mit einer Reihe netter Songs.
Anspiltipps: Everyone Down, Shut Me Down
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes