TERäSBETONI - Metallitotuus
Mehr über Teräsbetoni
- Genre:
- True Metal
- Label:
- Warner Music
- Release:
- 01.08.2005
- Teräbetoni
- Älä Kerro Meille
- Taivas Lyö Tulta
- Vahva Kuin Metalli
- Silmä Silmästä
- Metallisydän
- Orjatar
- Tuonelaan
- Metallitotuus
- Voittamaton
- Teräksen Varjo
- Maljanne Nostakaa
Sowohl in Sachen feierlicher Inbrunst als auch Innovationsarmut gemahnt "Metallitotuus" durchaus an MANOWARs "Warriors Of The World". Lediglich die finnischen Texte und der ganz spezielle Finnen-Pathos hauchen dem 50-Minuten-Werk so etwas wie Eigenständigkeit ein. Unaufgeregtes Schlagzeug und Schunkelrhythmus, zunächst tiefer Klargesang, bisweilen etwas schwach auf der Brust, in hohe, kraftvollere Passagen mit Strophen-Abschluss-Kreischern mündend – so präsentiert sich auch der Opener 'Teräsbetoni'. Kurz vor Schluss wurde gar in die Streicher-Trickkiste gegriffen, um auch dem letzten Warrior klarzumachen, was das Stündlein geschlagen hat. So schafften es TERÄSBETONI in Finnland auf Platz 3 der Album-Charts.
'Älä Kerro Meille' überrascht mit einem vergleichsweise schweinerockigen Einstieg, "Hey, hey, hey"-Background, melodischem Refrain und lang gezogenen Riffs, die weniger überraschend postwendend zum Pathos zurückführen.
Die True-Metal-Stimme kommt daraufhin in allen Höhen zum wohl kriegerisch intendierten Schaukelpferd-Rhythmus zur Geltung. Weiterhin besticht 'Taivas Lyö Tulta' mit sparsam eingesetztem Background-Chor, der den berüchtigten "Alle Fäuste fliegen-hoch"-Effekt zu kreieren vermag. TERÄSBETONI wissen offenbar genau, was funktioniert, haben sie 'Taivas Lyö Tulta' doch zur Single erkoren, vor der auch japanische Radiosender nicht zurückschrecken.
Vor dem Refrain wartet der nächste Streich mit Gitarren auf, die die Gesangsmelodie im Hintergrund begleiten. Doch 'Vahva Kuin Metalli' taugt aufgrund besagten Refrains zum Mitgrölen und Bangen.
'Silmä Silmästä' hat zwar eine zackige, aber doch belanglose Melodie, bei deren Umsetzung allerdings kurz ENSIFERUM’sche Unbekümmertheit durchblitzt.
Festhalten oder ausrutschen: Bei 'Metallisydän' erreicht Jarkko Ahola, der auch den Bass bedient, fast schon den Schmachtfaktor von Nino de Angelo – und das zu feierlich-kitschigen Streichern sowie verhalten gezupfter Gitarre. Erst ab dem Refrain darf der Rest inklusive Background-Chor wieder mitspielen.
'Orjatar' scheint genau wie 'Teräsbetoni' für MANOWAR-Fans gemacht: Riff-Monotonie auf den Saiten von Arto Järvinen und Viljo Rantanen, garniert mit hymnischem Gesang.
Flott rockig kleidet sich 'Tuonelaan' mit obligatorischem Mitgröl-Refrain, wobei außerhalb Finnlands neue Vokabeln entstehen dürften.
Der Titelsong 'Metallitotuus' kombiniert die Tugenden der finnischen Jungspunde: pathetische Melodien, im Hintergrund der Chor, dazu der sperrige, doch charmante finnische True-Gesang, sparsame Schlagzeug-Variationen, eingefügte Gitarrensoli, bei denen der Gitarrist auch mal zeigen kann, was er könnte, plus der verschwörerisch wirkende Sprechgesang.
Durch die simple Eingängigkeit ist mit Track 10 ein böser Ohrwurm mit 'Voittamaton'-Background-Rufen gelungen.
Endlich ist es an der Zeit: Die Flotte sticht in See, Wogen kräuseln sich, Unheil dräut am Horizont und weckt Heldenmut, der sich schließlich in entsprechendem musikalischem Tempo Bahn bricht. 'Teräksen Varjo' hätte die komischen Harmonizer-Effekte vor dem Orgel-Abschnitt mit hochoktavigem Gesang nicht nötig gehabt, bevor endgültig alle Segel gesetzt werden. Die flattern daraufhin im Wind, was das hohe Gitarrengefidel illustrieren würde, wäre es denn ein Gemälde.
'Maljanne Nostakaa' schließt "Metallitotuus" fast schon klassisch – in Form einer Ballade, die sich gewaschen hat: Klavierklänge und Gesang, eine einsame Gitarre bittet Schlagzeug und Bass dazu und die Recken liegen sich am Ende der Schlacht selig in den Armen.
Anspieltipps: Teräsbetoni, Vahva Kuin Metalli, Metallisydän, Metallitotuus
- Redakteur:
- Gretha Breuer