TERAMAZE - Dalla Volta
Mehr über Teramaze
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Wells Music / Just For Kicks
- Release:
- 26.05.2023
- Navigate in Soiltude
- Chaos In The Way
- These Crystal Walls
- Shadows II (Re-Imagined)
- The Heist
- Waves (Piano Version)
- Broken (Piano Version)
- Weight Of Humanity (2017 Demo Version)
- From Savior To Assassin (2017 Demo Version)
- Fight Or Flight (2017 Demo Version)
- Are We Soldiers (2017 Demo Version)
- Easy Lover
Diese Künstler sind nicht zu stoppen!
Die Australier haben wohl wirklich Langeweile. Mit "Dalla Volta" präsentieren die Power-Progger uns die sechste Langrille in gerade einmal vier Jahren! Klar, in der Covid-Pause kann man als Künstler sicher die Zeit und Ruhe finden, kreativ zu sein, aber abgesehen von LORDI ist mir keine Band bekannt, die einen solchen Output hat. Das Wichtigste dabei ist allerdings, dass bei allen Scheiben die Qualität stimmt!
Allerdings ist "Dalla Volta" kein komplettes neues Studioalbum geworden, sondern eigentlich eine EP, die mit einigen Schätzen aus den Archiven der Band aufgepeppt wurde. Dabei ist vor allem zu erwähnen, dass der ehemalige Sänger Nathan Peachey wieder mit an Bord ist und das eventuell der wirkliche Grund für diesen Release ist, denn nicht nur darf er bei den neuen Songs mitwirken, auch das Archivmaterial ist zum Großteil in Kollaboration mit Peachey entstanden.
Doch eines nach dem anderen, wenden wir uns zuerst den ersten vier Liedern zu, von denen die ersten drei komplette neue Stücke darstellen. Mit 'Navigate In Solitude' wird TERAMAZE wieder etwas härter, als auf den letzten Alben, ergänzt sich sogar mit Growls, die Erick Wight beisteuert. Ungewöhnlich, aber mit diesen Melodien kann nicht allzu viel schief gehen und sie reichen auch für die gesamten sieben einhalb Minuten.
Bei dem folgenden 'Chaos In The Way' wird es wieder etwas typischer und der aktuelle Sound der Band bricht durch, den Nathan Peachey kraftvoll und mit Melodic-Metal-Schlagseite darbietet.
'These Crystal Walls' ist schwerfälliger, hat aber auch einen herrlichen AOR-Refrain und schlägt so in die gleiche Kerbe. Als viertes Stück findet sich 'The Heist', das zwar 2019 bereits als Video sehr erfolgreich sein Debüt gab, aber bislang auf keinem Tonträger der Band Platz gefunden hatte. Die Band zeigt sich wieder von der metallischeren Seite und kann absolut überzeugen. Diese vier Lieder mit über 21 Minuten Spielzeit wären eine ganz ausgezeichnete EP geworden und hätten für Prog-Metal-Fans eine uneingeschränkte Kaufempfehlung ausgelöst.
Nun ist "Dalla Volta" aber zwölf Stücke lang und das erste Lied, das nicht taufrisch ist, nennt sich 'Shadows II' und stammt eigentlich vom 1998 erschienen Album "Tears To Dust". Ein absoluter Gute-Laune-Gassenhauer, der im neuen Gewand runder, gefälliger und einfach nach den neuen TERAMAZE klingt. Ja, ein gutes Stück wurde hier noch besser gemacht.
Von nun an beginnt der Fanservice. Zwei Piano-Versionen von 'Waves' und 'Broken' lassen Bandleader Dean Wells und Nathan Peachey tief in die Gefühlskiste tauchen. Zwei sehr schöne Versionen, mit zusammen über zehn Minuten aber auch recht lang.
Und zum Abschluss folgen noch vier Lieder vom 2019er Album "We Are Soldiers", bei denen Nathan Peachey singt, der auf dem schlussendlich veröffentlichten Album aber nicht mehr zu hören war, sondern durch Brett Rerekura ersetzt worden war. Alle vier Lieder sind stark und wenn das hier Demos sind, an die man laut eigener Aussage "keine Hand angelegt hat", dann setzt auch das Heimstudio der Band Maßstäbe.
Als Rausschmeisser nimmt sich TERAMAZE den Phil Collins-Klassiker 'Easy Lover' vor und scheint zumindest dem Video nach zu urteilen viel Spaß gehabt zu haben. Ja, kann man machen.
Insgesamt ist "Dalla Volta" also entweder eine tolle EP mit Fanbonus oder ein komplettes, begeisterndes Album für diejenigen, die die Band noch nicht so gut kennen. Da die Alben nicht so einfach zu bekommen sind und auch dieses Scheibchen wahrscheinlich nicht allzu lange verfügbar sein dürfte, gibt es eigentlich keinen Grund zu zögern. Neun Punkte für die neuen Lieder und Shadows, acht Punkte für den Fanservice, also doch eine klare Kaufempfehlung für Qualitätsprogger und -metaller.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger