TERMINUS - A Single Point Of Life
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2019
Mehr über Terminus
- Genre:
- Heavy Metal / Epic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Cruz Del Sur Music
- Release:
- 08.11.2019
- To Ash, to Dust
- Harvest
- As Through a Child’s Eyes
- Flesh Falls From Steel
- Mhira, Tell Me the Nature of your Existence
- Cry Havoc
- Spinning Webs, Catching Dreams
Starker Zweitling, aber nicht so überragend wie das Debüt.
Stolze vier Jahre sind vergangen, seit das überragende Debüt-Album von TERMINUS die Metalszene (zumindest im Underground) erschüttert hat. Nun sind die Nordiren zurück und präsentieren uns "A Single Point Of Life". Mit Cruz Del Sur konnten sie sich einen Vertrag bei einem der geschmackssichersten Labels sichern, und das Artwork von Anais Mulgrew, der bisher völlig unbekannt war, ist wirklich überzeugend. Aber kann die Musik auch mithalten? Die Latte wurde mit "The Reaper's Spiral" sicher sehr hochgelegt.
Was mich wirklich freut, ist, dass sich der Sound kein bisschen verändert hat. Es könnte sich fast um Songs aus der letzten Session handeln. Dabei ist das prägnant-melodische Gitarrenspiel wirklich eine Ohrenweide. David Gillespie hat aber nicht nur an den Sechssaitigen gut gearbeitet, sondern auch alle anderen Instrumente eingespielt. Auf weitere Mitmusiker wurde diesmal komplett verzichtet. Am wichtigsten für den Sound bleibt aber das immer etwas leidend klingende Organ von Fronter James Beattie. Hier wird ein völlig eigenständiger Gesang präsentiert, der sich für mich mit niemandem vergleichen lässt. Eigentlich sollten die meisten Epic-Metal-Bands bei der Suche nach neuen Frontern die Nummer von Beattie wählen, denn er überzeugt wirklich weiter auf ganzer Linie und würde auch schwächeres Songmaterial aufwerten. Das ist hier aber nicht nötig, denn die beiden letzten verbliebenen Mitglieder von TERMINUS präsentieren da 42 Minuten starkes Material. Ich muss dazu sagen, dass es für mich aber nicht ganz mit der Klasse des Vorgängers mithalten kann. Gerade die grandiosen Songs der "Into Exile"-EP waren in einer eigenen Liga angesiedelt. Mit den den weiteren Tracks des Debüts bewegt man sich hier aber auf Augenhöhe. Die eine Hymne, die hier alles überstrahlt, fehlt mir aber etwas. Das kann man aber natürlich auch nicht von jeder Veröffentlichung erwarten.
Ihr merkt sicher, dass ich keinen einzigen weiteren Bandnamen in dieser Rezension erwähnt habe. Natürlich gibt es Elemente, die an andere epische Metalbands, an US Metal, NWoBHM oder auch Folk Metal erinnern. Aber weitestgehend machen die Jungs hier ihr eigenes Ding. Dass TERMINUS nicht auf schnelle Hits setzt, war dabei auch abzusehen. Insgesamt bin ich sehr froh, dass die Truppe zurück ist, und hoffe, dass wir nicht nur Musik aus der Konserve bekommen. Auch Live-Gigs wären in Deutschland eine gern gesehene Sache. Und vielleicht reißen mich die Songs bis dahin bei weiteren Spins noch etwas mehr mit. Sonst ist es eben einfach "nur" ein gutes Album geworden.
Anspieltipps: As Through A Child's Eyes, Mhira, Tell Me The Nature Of Your Existence.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer