TERRA TENEBROSA - The Tunnels
Mehr über Terra Tenebrosa
- Genre:
- Ambient/ Noise/ Black Post Rock/ Sludge/ Avantgarde/Industrial
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Trust No One Recordings
- Release:
- 12.04.2011
- The Teranbos Prayer
- Probing The Abyss
- The Mourning Stars
- The Arc Of Descent
- Guiding The Mist/ Terraforming
- Through The Eyes Of The Maninkari
- The Tunnels
Erdcore. Stilvoll und verstörend, lieblich und monströs.
Wie kleine Windhauche gelangten ab und zu in den letzten Jahr(zehnten) Gerüchtefäden an die Hörner, dass die schwedischen Genre-Inhaber und Destruktiv-Welt-Gestalter BREACH nach ihrer Erlösung doch ab und zu wieder aktiv seien. Hoffnungen keimten auf, als es hieß, die Band hat im Rahmen der Hochzeit eines Bandmitgliedes einen Gig gespielt und dabei "ein gutes Gefühl" entwickelt. Wie der sehr ernsthafte Gitarrist Niklas Quintana in einem Video-Interview ausführte, sei das "nur ein Geschenk" gewesen. Ein Entgegenkommen, eine einmalige Geschichte.
Dabei hatte es doch 2007 sogar eine offizielle, natürlich berstend ausverkaufte Reunion-Show gegeben. Angesichts des Mannes, der da im Dezember 2010 müde zerknirscht die Fragen beantwortet und dabei sehr mürrisch wirkt, beschleicht einen die Vermutung, dass dieser auch Mitglied bei TERRA TENEBROSA, der "Schwarzen Erde" sein muss.
Das ist eine Band, ein mysteriöses Menschengefüge von drei Individuen, das ebenso im Schwedischen seine Basis hat. Das erste Anti-Lebenszeichen, "The Tunnels" ist von den inoffiziellen drei Human-Medien The Cuckoo, Hibernal und Risperdal konstruiert und in die übersättigten Sphären dieser unbegreifbaren Welt verschossen worden. Das ist eine Ansammlung von Tonmonstrositäten, Zitaten und Tonspuren, die einer der Musiker mit einem verschnörkelten Murmeln und einer ganzen Reihe verfälschter Media-Samples seltsam durchmengt.
Das ist konsequent. Denn folgt mann und frau den Philosophieschnipseln, die schwermütig verpackt an unsere Ohren dringen, so geht es der ständig maskierten Schweden-Troika darum, uns mit ihrer Musik auf das Wesentliche des individuellen Lebens zurückzustoßen, eine Rückbesinnung zur eigenen Stärke, zur eigenen fruchtbaren Leere zu aktivieren. Sehr direkt, sehr politisch dadurch. Denn "The Tunnels" ist gleichzeitig ein Statement schon in dem Moment dazu geworden, als es in diesem mysteriösen Mantel auf die Welt gekommen ist. Inmitten von Natur steht ein ängstigendes, ein undurchschaubares Wesen und regt uns auf. Tritt heran, ich lass dich vielleicht auch durch die Tröte von Jericho sehen!
Beschreibbarkeit? Ist kaum gegeben, eine zutiefst emotional gefärbte, fesselnde Ambient-Core-Begegnung ist entstanden. Stilsicher und auffällig inszeniert zwar – durch öffentliche Verweigerung – aber auch anregend, denn Tunnel sind so ziemlich das beste und direkteste Mittel, einen Weg vorzuzeichnen.
Eine der seltsamsten Kundtaten dieses Jahres, das ist sicher. Auch innovativ? Das entscheide selbst!
Und wenn Du ganz genau aufpasst und Dich an den Gitarren-Sound einer der besten und innovativsten Noise-Core-Bands der letzten Jahr(zehnte) erinnerst, dann wirst du bald glücklich sein.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben