TERRORIZER - Darker Days Ahead
Mehr über Terrorizer
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Century Media / EMI
- Release:
- 21.08.2006
- Inevitable (Intro)
- Darker Days Ahead
- Crematorium
- Fallout
- Doomed Forever
- Mayhem
- Blind Army
- Nightmare
- Legacy Of Brutality
- Dead Shall Rise V.06
- Victim Of Greed
- Ghost Train (Outro)
Mit "World Downfall" haben die Kalifornier von TERRORIZER vor geschlagenen siebzehn Jahren Grindcore-Geschichte geschrieben. Seither machten verdienten sich die Bandmitglieder in anderen Projekten und Bands weitere Sporen, allen voran Pete Sandoval mit MORBID ANGEL und Jesse Pintado mit NAPALM DEATH. Nun haben sich diese beiden Herren entschlossen, dem Klassiker einen Nachfolger zur Seite zu stellen und sich dazu mit Bassist/Gitarrist Tony Norman (ebenfalls MORBID ANGEL und vormals MONSTROSITY) und Sänger Anthony Rezhawk (RESISTANT CULTURE) zwei neue Mitstreiter an Bord geholt, die sich gut ins Gesamtbild einfügen.
Als ziemlicher Laie auf dem Grindcore-Gebiet, muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich das Debüt nicht kenne. Deshalb fehlt zwar mir die Vergleichsmöglichkeit, dafür bin ich aber recht unbefangen und ihr braucht nicht zu befürchten, dass ich mit der alten Floskel "kommt eh nicht an den Klassiker ran" um die Ecke komme. Für mich hört sich das Material von "Darker Days Ahead" auch nicht mal so extrem grindig an, sondern eigentlich schon nach traditionellem Death Metal amerikanischer Prägung. Klar gibt es hektische Knüppelparts zu Hauf, und vom Grundtempo her sind die meisten Songs extrem schnell, aber die Herren treten auch öfters mal kurz aber kräftig auf die Bremse, so dass ein solider, dynamischer Death-Groove entsteht. Die Songs sind nicht zu kurz und austauschbar, sondern bekommen Zeit, sich zu entfalten, auch wenn nur einer der Tracks über vier Minuten geht. Dass ein Herr Sandoval seine Blasts und Doublebass-Attacken blitzsauber zelebriert, dürfte keinen Überraschen. Er stellt das auch vom eröffnenden Titelstück an eindrucksvoll unter Beweis. Auch die Gitarren klingen fett, sind aber strukturell natürlich einiges simpler und straighter als etwa bei MORBID ANGEL, aber das durften wir von TERRORIZER kaum anders erwarten. Dafür sind die Riffs von Pintado durchweg vom Feinsten. Gerade Stücke wie 'Crematorium' oder 'Nightmare' können insoweit voll überzeugen. Das ultra-tiefe Gebrüll von Frontmann Anthony kommt gut rüber, ist aber nicht wirklich aufsehenerregend. Dafür gefallen mir die Stücke mit prägnanten Tempowechseln sehr gut, wie wir sie etwa bei 'Doomed Forever' finden. Zuletzt gibt es auch noch eine Neueinspielung des Klassikers 'Dead Shall Rise', über dessen Sinnhaftigkeit sich die Anhänger von "World Downfall" sicher ausgiebig streiten werden.
Für mich ist "Darker Days Ahead" ein grundsolides bis gutes Death/Grind-Album, das Genrefans sicher auf ganzer Linie ansprechen sollte, aber irgend eine Art von Klassikerpotential konnt ich leider nicht entdecken, so dass ich fürchte, dass manch beinharter Fan des Debüts enttäuscht sein könnte. Ein fundierter Vergleich ist mir - wie gesagt - in Ermangelung von Höreindrücken vom Debüt leider nicht möglich.
Anspieltipps: Crematorium, Doomed Forever
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle