TERRORSTAHL - Schweigen
Mehr über Terrorstahl
- Genre:
- Black Death Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.10.2021
- Schweigen
- Das Ritual
- Schwarze Witwe
- Seelensterben
- Kathedrale der Angst
Es bleibt abzuwarten
Ein ruhiges, aber unheilvolles Riff eröffnet den Reigen, langsam nimmt der erste Song dieser EP an Fahrt auf und die ersten gekeiften Worte sind zu hören. Irgendwo in der düsteren Schnittmenge aus zähflüssigem Black und bedrohlichem Death mit leichten Tendenzen zum Thrash Metal ist es immer wieder dieses Riff, das wie ein parasitärer Fiebertraum in Endlosschleife durch die Gehörwände frisst. Doch dann kommen diese Melodie und ein sehr geschmackvolles Solo, die inmitten dieser dichten und düsteren Wolkendecke ein wenig Sonnenschein durchlässt. Es folgt wieder dieses Düster-Riff, das zu 'Schweigen', dem beginnenden Titeltrack der TERRORSTAHL-EP gehört.
2010 gegründet hat es die fünfköpfige Truppe bisher nur auf "Realität" und "Gebete eines Sünders" gebracht. Doch nun will TERRORSTAHL angreifen und eröffnet mit fünf neuen Stücken das finstere Vergnügen. Mit Blick auf die Songliste kann man bereits erahnen, dass Gitarrist und Sänger Andy Rösler vorliegend mit deutschsprachigen Texten arbeitet. Doch trotz oder gerade wegen dieser Umstände bekommen auch die weiteren vier Song auf "Schweigen" diesen gewissen Hauch von Wahnsinn.
Auch 'Das Ritual' mit den zum Teil plötzlich beginnenden Schwarzmetall-Attacken und einem beklemmenden Gitarrensolo ist genauso wie das offensive 'Schwarze Witwe' inklusive weiblichem Begleitgesang aus ähnlich deftigem Holz geschnitzt wie im weiteren Verlauf 'Kathedrale der Angst', bei dem man zumindest gesanglich die Frühphase der Band, in der sie von SODOM und KREATOR beeinflusst wurde, heraushören kann.
Leider offenbart allerdings 'Seelensterben' die Schwachstellen der Songs, die, wenn sie sich einmal nicht auf der ominösen und unheimlichen Atmosphäre ausruhen, recht schnell in die Langeweile abdriften. Daher bleibt abzuwarten, ob TERRORSTAHL auch auf vollständiger Albumlänge dieses über weite Strecken passable Niveau auch halten kann oder Gefahr läuft, in die Belanglosigkeit abzudriften. Im Hier und Jetzt, einer Zeit also, in der die Tage kürzer, die Nächte länger werden, hat "Schweigen" jedoch einiges zu sagen.
- Redakteur:
- Marcel Rapp