TERRORWHEEL - Rythm’n’Murder
Mehr über Terrorwheel
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Massacre Records
- Say No To Religion
- Under Your Skin
- Bloodthirst
- Snake Eyes
- Under A Crimson Sky
- Curtains
- Redeemer
- Backstabber
- Tear This Nation Down
- Out Of Fuel
- Outlaw Inc.
Juchheißa Juchhe!
Endlich einmal wieder eine Scheibe, die es in sich hatte - so dachte ich zumindest, als ich mir den Beipackzettel zu der Promoscheibe durchlas. Da stand doch was von MOTÖRHEAD-beeinflusst und was von ROSE TATTOO, irgendwas von Punk- und Rotzrock, ja und sogar davon, dass wenn man hier nicht mitrockt, "dann hat man die Lizenz zum Rocken einfach nicht verdient!"
Ein kurzer Blick auf das Back-Cover der TERRORWHEEL-Promotionscheibe zeigt drei finster dreinblickende Gestalten, die auf die Namen Marco The Missile (bass/vocals), Nick Napalm (guitar) und DJ Locmotive (drums) hören.
Aha, also ein Trio, genauso wie MOTÖRHEAD! Die phantasievollen (?) Künstlernamen störten mich anfangs noch nicht, aber im Verlaufe der elf Tracks wusste ich, warum die hier ihre echten Namen nicht preisgeben.
Aber nun der Reihe nach. Warum nur wusste ich von Anfang an, dass mich die Beschreibung "hörbar vom rauhen MOTÖRHEAD und Punksound beeinflusst", so hundsgemein störte? Nun die Antwort darauf gab mir TERRORWHEELs Aushilfs-Lemmy schon nach knapp 20 Sekunden: Unweigerlich drängte sich mir die Frage auf, warum verdammt noch mal strengt der Typ sich so an, um wie Mr. Rock’n’Roll himself, Lemmy Kilmister, zu klingen? Erst dachte ich, dass The Missile einen gewaltigen Hass auf Lemmy haben muss, denn wie sonst kommt der auf die Idee, einer lebenden Legende (welche der MOTÖRHEAD-Kopf nun zweifelsohne ist) ans Bein pissen zu wollen? Dann dachte ich, der kann vielleicht gar nicht anders singen, so was soll es ja auch geben, doch dazu klingt die Chose elf Songs lang zu gepresst und gekünstelt. Bleibt also nur der Verdacht, dass der gute Marco aus irgendeinem Grund eine Stinkwut auf Herrn Kilmister hat und die hier im vollen Umfang auf CD gebannt hat.
Es ist ja nicht so, dass der Rest der Truppe sein Handwerk nicht beherrschen würde, die Songs klingen - ohne Gesang - wirklich gut und rocken auch ganz gehörig ab (Ich hab's wirklich geschafft, die Songs nochmalig durchzuhören und auch die Stimme vollends zu ignorieren! – d. Verf.). Wären es reine Instrumentalstücke, so würden zum Bleistift 'Say No To Religion', 'Snake Eyes' oder meinetwegen auch 'Backstabber' und 'Outlaw Inc.' als erstklassige Nackenbrecher durchgehen, so aber bleibt leider der fade Nachgeschmack einer billigen MOTÖRHEAD-Kopie.
Man mag zu MOTÖRHEAD stehen wie man will, eines kann man nie - man kann sie nicht imitieren, das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Man kann ja auch keinen Marathonlauf gewinnen, wenn man einen Mühlstein um den Hals hat, oder?
Um nach dem altbekannten Schulnotenprinzip zu verfahren, würde ich TERRORWHEEHL eine 3- im schriftlichen (sprich: der musikalischen) Prüfung und eine glatte 6 in der mündlichen Prüfung geben. Alles in allem gibt das eine 4- oder anders ausgedrückt ein dickes, fettes mangehalft!
Und spätestens jetzt sollte jedem klar sein, warum die Herren sich Künstlernamen zugelegt haben - sie versuchen somit der Rache der Götter zu entkommen!
Ich frag mich wirklich, warum Massacre Records, die ja für erstklassige Outputs bekannt sind, die finnische Band TERRORWHEELS an Bord geholt haben. Meine Vermutung liegt nahe, dass sich die Verantwortlichen gedacht hatten, dass es sich bei "Rythm'n'Murder" um eine Tribute to MOTÖRHEAD handelt und sie das Terzett deshalb unter Vertrag genommen haben.
Anspieltipps: Nee, nu is aber gut hier...
- Redakteur:
- Alex Kragl