TESTAMENT - Dark Roots Of Earth
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2012
Mehr über Testament
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nuclear Blast (Warner)
- Release:
- 27.07.2012
- Rise Up
- Native Blood
- Dark Roots Of Earth
- True American Hate
- A Day In The Death
- Cold Embrace
- Man Kills Mankind
- Throne Of Thornes
- Last Stand For Independance
Auf dem Weg zu alter Stärke?
Vier Jahre ist es schon wieder her seit TESTAMENT mit "The Formation Of Damnation" die zuvor neun Jahre währende Pause von neuen Studioaktivitäten beendete. Und ganz ehrlich, mit "The Formation Of Damnation" bin ich nie richtig warm geworden. Die Produktion war in meinen Ohren leblos und von den Songs konnte sich nur 'More Than Meets The Eye' nachhaltig in die Hirnrinde brennen. Für TESTAMENT-Verhältnisse eindeutig zu wenig.
Doch bereits das grandiose Coverartwork und die Nachricht, dass Gene Hoglan den Taktstock schwingen wird, ließ Optimismus aufkeimen, der sich beim heftigen Opener 'Rise Up' endgültig entfaltet. Der Sound ist deutlich natürlicher und wärmer, die Songs sind abwechslungsreich und Chucks Gesang reicht von hochmelodischen Momenten bis hin zu seiner düsteren Thrash-Stimmlage. Sehr fein.
Die Höhepunkte sind dabei die Songs, die nicht nur Gas geben, sondern vor allem auf Abwechslung setzen. 'Native Blood' besticht durch einen grandios gesungenen Refrain, der von einem überraschenden Blastbeat gekrönt ist. Der Titeltrack hingegen gehört in die Kategorie 'melodischer Stampfer' und zeigt vor allem wie gut das Gitarrenduo Petersen/Skolnick ist. Überhaupt sind es in erster Linie die tolle Gitarren- und Schlagzeugarbeit, die beweisen, das TESTAMENT immer noch zur Spitze des Thrash Metal gehört und die auch sonst einen eher unspektakulären Song wie 'A Day In The Death' noch auf gehobenes Niveau hieven, auch wenn vor allem der Refrain wenig Spektakuläres bietet.
Davon profitiert zwar auch das balladeske 'Cold Embrace', allerdings passt hier das Gesamtpaket auch absolut. Tolle Arrangements, die leichte Steigerung nach etwas über vier Minuten, Chucks melodischer Gesang, das variable Drumming. Sehr feiner Song. Was auch für das einmal mehr mit einem tollen Solo versehene 'Man Kills Mankind' gilt. Das im Grunde tolle, sehr abwechslungsreiche und mit ungewöhnlichen Gesangslinien versehene 'Throne Of Thornes' leidet am etwas lieblos ausgefadeten Ende, während 'Last Stand For Independance' noch einmal ein amtlicher Nackenbrecher ist.
Dass "Dark Roots Of Earth" damit den Vorgänger deutlich in den Schatten stellt, dürfte man diesen Zeilen anmerken. An das grandiose "The Gathering" reicht es zwar nicht ganz heran, da Thrash-Granaten wie 'D.N.R.' oder 'Fall Of Sipledome' fehlen, aber das ist auch eine Messlatte, an der man normalerweise nur scheitern kann. Dennoch dürften vor allem die TESTAMENT-Fans, die die etwas melodischere Seite bevorzugen von "Dark Roots Of Earth" nicht enttäuscht werden. Stark.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk