TETHRA - Empire Of The Void
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2020
Mehr über Tethra
- Genre:
- Doom Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Black Lion Records
- Release:
- 24.04.2020
- Cosmogenesis
- Cold Ble Nebula
- Gravity Pt. I - Ascension
- Gravity Pt. II - Aeons Adrift
- Gravity Pt. III - Ultima Baluardo
- Empire Of The Void
- Space Oddity
- A Light Year Breath
- Dying Signal
- Ison
Gepflegte Traurigkeit
TETHRA kommt aus Italien, hat in ihren Reihen ehemalige Musiker von DOOMSWORD und HOLY MARTYR und spielt keinen Epic Metal. Was dann fragt ihr? Doomigen Death Metal mit leichter Gothic-Schlagseite antworte ich, wer PARADISE LOST ohne Elektronik denkt, liegt sicher nicht zu fern, wer obskureres wie KEEN OF THE CROW denkt, ist ebenfalls auf der richtigen Fährte.
"Empire Of The Void" ist bereits das dritte Studioalbum der Band und klingt zu jeder Sekunde hochprofessionell. Die Produktion ist fett und warm, die Riffs drücken, die Leadgitarren sind melancholisch jauchzend und der Gesang von Clode Tethra pendelt gekonnt zwischen kraftvollen, tiefen Growls und angenehmen, mittelhohem Klargesang. Kurz, die Band macht hier eine knappe Stunde lang eine exzellente Figur in allen Belangen außer der Innovation. Denn an "Empire Of The Void" ist nichts neu und wer böses will, kann dies sicher zu einem Vorwurf machen. Doch lassen wir das, denn einen Mangel an Innovation kann man im Heavy Metal ja gefühlt 90% aller Bands machen und so konzentrieren wir uns auf die Songs.
Die sind, nach einem kurzen Intro allesamt gelungene Kompositionen, die Spannungsbögen sitzen, die Dynamik von ruhigen Akustikpassagen zum stampfenden Midtempo-Death-Metal sind beeindruckend und hier und da hat sich im Refrain sogar so etwas wie ein Hit eingeschlichen. Selbst das Cover von 'Space Oddity' bekommt hier den TETHRA-Sound übergestülpt und passt so prima in den Albumkontext. Im Anschluss wird bei 'A Lightyear Breath' ebenso stilsicher mit einer Gastsängerin im Refrain duettiert, man hakt also auch diesen Aspekt der frühen 90er Gothic Metaller mit Bravour ab und lässt so wirklich wenige Wünsche offen.
"Empire Of The Void" ist also ein Album, in dessen Melancholie man sich nostalgisch fallen lassen kann, in dem man sich als Fan der Referenzbands direkt zu Hause fühlt und das zwar nicht für überschäumende Begeisterung sorgt, aber aufs beste unterhält und in aufgwühlten Zeiten einen Ruhepol durch Vertrautheit schafft, den man ruhig mal genießen kann. Ein Reinhören sei daher allen Freunden des melancholischen Metals dringend ans Herz gelegt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst