TEXAS HIPPIE COALITION - Gunsmoke
Mehr über Texas Hippie Coalition
- Genre:
- Hard Rock / Southern Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- MNRK Heavy
- Release:
- 01.11.2024
- Deadman
- Baptized In The Mud
- Bonez Jonez
- She's Like A Song
- Droppin' Bombs
- Gunsmoke
- Eat Crow
- Million Man Army
- Test Positive
- I'm Gettin High
Wuchtiger Südstaaten Rock mit Metal-Schlagseite.
Die Koalition der Hippies aus Texas meldet sich mit dem achten Studiowerk "Gunsmoke" zurück und schickt sich wieder einmal an, uns eine metallisch gewürzte Südstaaten-Rock-Suppe zu servieren, die es in sich hat. So jedenfalls stellt sich meine Erwartungshaltung gegenüber dem neuen TEXAS HIPPIE COALITION-Werk dar. Immerhin konnte mich das Quintett, das aus Big Dad Ritch (Gesang), Cord Pool (Gitarre), Nevada Romo (Gitarre), Rado Romo (Bass) und Joey Mandigo (Schlagzeug) besteht, gerade mit den letzten beiden Langdrehern "The Name Lives On" und "High In The Saddle" durchaus überzeugen und bereitet mir einige vergnügliche Stunden vor dem heimischen Player.
Und auch 'Deadman' eröffnet den achten Reigen wieder einmal deftig, wobei hier die metallische Seite des Bandsounds massiv im Vordergrund steht. Gerade die abgehackten Gitarrenriffs schreien förmlich den Namen PANTERA durch die heimischen Boxen, während der stampfende Groove auch Kollegen wie BLACK LABEL SOCIETY oder BLACK STONE CHERRY nur einen Kirschkernwurf entfernt erscheinen lässt. Das herbe Organ von Fronter Big Dad Ritch rundet den eröffnenden Dampfhammer schließlich ab, auch wenn ich irgendwie die zwingende Hookline vermisse, die aus einem soliden Headbanger einen echten Kracher machen könnte. Gut, dass 'Baptized In The Mud' hier mit mächtigen Stoner-Rock-Vibes und einem feinen Chorus genau auf meine eben geäußerten Wünsche eingeht und die TEXAS HIPPIE COALITION in der Höchstform präsentiert, in der ich die Band lieben gelernt habe.
'Bonez Jonez' schlägt dagegen direkt wieder in die wuchtigere Hard-Rock-Kerbe, funktioniert dank coole Gesangslinien aber deutlich besser als der Opener, gerade im Kontrast mit dem folgenden 'She's Like A Song', das die metallisch rockende Härte einmal in den Hintegrund stellt und getragen von akustischen Gitarren eine Südstaaten-Rock-Ballade liefert, wie man sie sonst auch von LYNYRD SKYNYRD kennt. Dass 'Droppin' Bombs' bei dem Titel natürlich nicht die Klampfe am Lagerfeuer schwingt versteht sich schon fast von selbst, dennoch ist der Track trotz harter Kante ein hinterlistiger Ohrwurm, dem mit dem Roots-Rock-Titeltrack ein weiterer Höhepunkt zur Seite gestellt wird. Mit seinem teils geklatschten Beat und späterem Grunge-Vibe ist 'Gunsmoke' dabei vielleicht für mich das am hellsten strahlende Glanzlicht auf einer Platte, der es an Höhepunkten nicht gerade mangelt. Immerhin gibt es mit dem melancholischen 'Eat Crow' und 'I'm Gettin High', mit dem die texanischen Hippies endgültig komplett im BLACK LABEL SOCIETY-Fahrwasser ankommen, auch im hinteren Drittel noch zwei echte Volltreffer zu vermelden, die einem so schnell nicht mehr aus dem Ohr gehen.
Wie beim direkten Vorgänger "The Name Lives On" gerät den Texanern dann auch auf dem achten Studioalbum der Abwechslungsreichtum zur größten Stärke, denn selbst wenn eine Nummer mal die Ohrwurm-Abfahrt verpasst, sorgt der nächste, musikalisch anders gelagerte Song sofort wieder für Begeisterung und hält Hörer und Hörerinnen bei der Stange. Sowieso überwiegen am Ende die Volltreffer klar gegenüber den paar Füllern der Playliste, weshalb auch "Gunsmoke" bei soliden achten Zählern mit Tendenz nach oben über die Ziellinie kommt. Knüppelharten Südstaaten Rock serviert halt aktuell kaum eine Band so abwechslungsreich und packend wie die TEXAS HIPPIE COALITION.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs