TEXAS HIPPIE COALITION - High In The Saddle
Mehr über Texas Hippie Coalition
- Genre:
- Rock / Southern Rock / Blues Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- eOne / SPV
- Release:
- 31.05.2019
- Moonshine
- Dirty Finger
- Bring It Baby
- Ride Or Die
- Tongue Like A Devil
- Why Aren't You Listening
- Stevie Nicks
- Bulls Eye
- Tell It From The Ground
- Blue Lights On
Feiner Südstaaten-Rocker aus Texas.
Ich habe schon lange keine Band mehr gesehen, die einen so treffenden Namen hatte wie die Amerikaner TEXAS HIPPIE COALITION. Einzig über das Wort "Hippie" lässt sich vielleicht diskutieren, denn mit Flower Power und entspanntem Woodstock-Vibe hat die Musik dieses Fünfers eher wenig zu tun. Stattdessen liefert das aktuelle Album "High In The Saddle", das bereits die sechste Veröffentlichung seit der Gründung im Jahr 2008 ist, eine ordentliche Dosis Südstaaten-Rock, die nur so vor breitbeiniger Attitüde und Fuzz-getränkten Gitarren strotzt.
Wenig überraschend sind dabei die offensichtlichen Parallelen zu Bands wie LYNYRD SKYNYRD oder den aktuellen Genre-Vorreitern BLACK STONE CHERRY, denn mit Bob Marlette hat das Quintett einen erfahrenen Produzenten an Land gezogen, der auch schon der letztgenannten Truppe aus Kentucky zu Erfolgen verholfen hat. Wirklich Neues bekommt der Hörer dann mit den zehn Kompositionen auch nicht geboten, doch den Mangel an Eigenständigkeit machen die Texaner durch solides Songwriting und ein gutes Händchen für fette Refrains wieder wett. Wer wissen möchte, was ich damit meine, der höre sich nur den Opener 'Moonshine' an, der sich als echter Ohrwurm entpuppt und schnell zum ersten Highlight der Scheibe wird. Noch besser gefällt es mir persönlich, wenn die Amerikaner noch etwas dreckiger und rockiger zu Werke gehen, wie etwa beim herrlich bissigen 'Dirty Finger' oder dem folgenden 'Bring It Baby'. Doch auch wenn der Fünfer mal den Fuß vom Gaspedal nimmt und entspanntere Klänge anschlägt, überzeugt das Songmaterial. Hier wäre etwa die schöne, vom Piano getragene Halbballade 'Ride Or Die' zu nennen, die mit ihrem melancholischen Refrain wirklich unter die Haut geht. Schlussendlich gibt es mit Tracks wie 'Tongue Like A Devil' auch noch ganz entspannte Rocker zu bestaunen, die ganz klar im Farwasser der bereits etwähnten LYNYRD SKYNYRD segeln und sich perfekt für die nächste Autofahrt bei warmen Temperaturen eignen.
Unter dem Strich ist "High In The Saddle" damit eine rundum gelungene Südstaaten-Rock-Scheibe geworden, die ich jedem Fan des Genres wärmstens ans Herz legen kann. Einen minimalen Punktabzug gibt es für den geringfügigen Mangel an Eigenständigkeit, doch abgesehen davon haben die Texaner auf ihrem neuen Silberling eigentlich alles richtig gemacht. Chapeau!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs