TEXAS HIPPIE COALITION - The Name Lives On
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2023
Mehr über Texas Hippie Coalition
- Genre:
- Heavy / Groove / Southern Rock / Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- MNRK Heavy / SPV
- Release:
- 28.04.2023
- Hell Hounds
- It Came From The Dirt
- Built For The Road
- Scream
- Hard Habbit
- Believe
- Licence To Kill
- Keep My Name Out Of Your Mouth
- I Teach Angels How To Fly
- The Name Lives On
Von wegen stumpfe Rednecks.
Auch wenn es durchaus nachvollziehbar erscheint, weshalb man diese Band hierzulande mitunter doch ein wenig argwöhnisch betrachtet, der spröde Charme, den diese Truppe versprüht, hat nun wahrlich nichts mit dem typischen Klischeebild eines "Rednecks" zu tun. Zwar können das optische Erscheinungsbild des Quintetts, und auch so manche Textzeile, gewisse Vorurteile nicht gerade abschwächen, wenn man sich jedoch etwas näher mit TEXAS HIPPIE COALITION beschäftigt, wird man recht bald feststellen, dass es diesen Herrschaften in erster Linie um Musik geht.
Und die ist, wie schon zuletzt auf dem 2019er Dreher "High In The Saddle" von schweren Grooves, einer amtlichen Dosis Southern Rock, und von fetten, treffsicher gesetzten Riffs geprägt. Zugegeben, THC ist mit Sicherheit nicht die einzige Truppe, die sich einer solchen Gangart verschrieben hat, doch man merkt der 2008 gegründeten Formation auf ihrem mittlerweile siebenten Album an, dass sie über die entsprechende Erfahrung verfügt, um stumpfes Vortragen zu vermeiden. Anleihen an PANTERA, DOWN, BLACK LABEL SOCIETY und CORROSION OF CONFORMITY sind immer noch vorhanden, und sollen wahrscheinlich auch gar nicht aus dem Soundkorsett entfernt werden, oder verschwinden.
Schließlich fährt man mit diesem Sound seit fünfzehn Jahren ganz gut. Durch die klug gewählte Songreihenfolge vermeidet es die Truppe rund um Fronthünen Big Daddy Rich jedoch wie schon zuletzt gewieft, auf Dauer stumpf zu klingen. Liebhaber verspielter oder progressiver Klänge werden mit "The Name Lives On" wahrscheinlich nicht sonderlich viel anzufangen wissen. Wem es jedoch nach einer amtlichen "Gnackwatschn" (ein österreichischer Begriff, der wörtlich übersetzt "einen Schlag ins Genick" bedeutet, am ehesten jedoch mit dem geflügelten Wort "Kopfnuss" zu interpretieren ist) gelüstet, wird von diesen Herren jedoch erneut bestens bedient.
Exponate wie der Einstieg 'Hell Hounds', das programmatisch zu betrachtende 'It Came From The Dirt', oder der an den Schluss gesetzte Titelsong machen nämlich auf Anhieb klar, was hier Sache ist. Doch nicht nur einnehmender, zwingener Groove steht auf der Agenda von TEXAS HIPPIE COALITION. Mit dem gefühlvollen, tiefschürfenden und melancholisch gefärbten 'I Teach Angels How To Fly' lässt die Crew zudem erkennen, dass sie sehr wohl noch einiges mehr auf dem Kasten hat, und zudem spieltechnisch über jeden Zweifel erhaben ist. Von wegen "stumpfe Rednecks" und so.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer