THALIA - The River Of Books
Mehr über Thalia
- Genre:
- Hardrock / Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Rockshots Records
- Release:
- 26.04.2024
- The River Of Books
- Vision Empire
- Atmosign
- Body & Soul
- The Same, Always
- Traces
- The Fear
- Flesh Paradox
- Close To Me
- Cries Of Earth
- Sacred And Scared
- Exaltation
Eigentlich richtig stark - eigentlich aber auch nicht perfekt!
Eine Scheibe zur Jahrtausendwende, eine kurz davor veröffentlichte EP und einige Singles stehen bei THALIA zu Buche, jedoch konnte die französische Truppe in dieser Zeit nicht vom Revival klassischen Hardrocks und Heavy Metals profitieren und beließ es für den Moment dabei, das schmale Vermächtnis stehenzulassen. Ein knappes Vierteljahrhundert später taucht die Band plötzlich wieder auf und meldet sich mit einem Album zurück, das mehr Fragen offen lässt als wirklich zu beantworten - aber das ist erst einmal nicht zwingend negativ zu berwerten.
"The River Of Books" ist auf jeden Fall noch sehr stark in den 80ern verwurzelt und übernimmt einige Grundsätze aus dem progressiven Heavy Metal jener Zeit, soll heißen es gibt keine klar definierten Hooklines, es klingt im Vergleich mit den Arbeiten aus dieser Zeit recht experimentell, und dennoch werden einige Vibes aufgenommen, die man auch von den größeren Acts jenes Jahrzehnts zu spüren bekommen hat. Bedauerlich ist lediglich, dass sich die Franzosen soundtechnisch ebenfalls noch fern in der Vergangenheit befinden und die klangliche Aufbereitung ihres Comebacks phasenweise sehr dünn ist. Das ist vielleicht auch das Zünglein an der Waage einer Platte, die viele interessante Ansätze liefert, für die Vollendung aber nicht immer die passenden Ideen hat.
"The River Of Books" ist darüber hinaus auch sehr stark auf die vokale Performance fixiert, und auch hier ist nicht alles im Reinen. Frontmann Fabrice Cassaro mag zwar hin und wieder mit einem gewissen Charisma glänzen, jedoch ist seine Stimme insgesamt ein wenig limitiert und kann sich vergleichbaren Künstlern qualitativ nicht anschließen. Die gelegentliche Nähe zu Glenn Hughes ist zwar wahrzunehmen, jedoch fehlt es dem französischen Counterpart gerade in den melodischen Passagen stellenweise an Ausdruckskraft, so dass es immer wieder zu leichten Defiziten kommt, die auch von den emotionalen Phasen des neuen Albums nicht kompensiert werden können. Das ist leider Gottes ein Aspekt, der das spannende Songwriting gelegentlich zerschlägt.
Denn wenn man ganz ehrlich ist, steckt in THALIA auch anno 2024 noch eine Menge Potenzial, jedoch bleibt eine leicht naive Grundhaltung, die aus dem guten Songmaterial nicht die Juwelen formt, die die Band eigentlich im Portfolio hat. Auch wenn die manchmal träumerischen, ruhigen Sequenzen tatsächlich dazu einladen, sich im Strom der Harmonien treiben zu lassen, fehlt hin und wieder das gewisse Etwas, um "The River Of Books" auch tatsächlich in den Bereich der internationalen Spitzenklasse zu bringen. Die Veranlagung ist nahezu fantastisch, das Resultat aber nur dezent überdurchschnittlich, doch wenn sich die Truppe nun wieder ernsthaft zusammengeschlossen hat, sind all dies Facetten, an denen sie sicherlich arbeiten kann. Bis dahin bleibt ein weitestgehend ordentliches Album, das in einzelnen Passagen aber noch Luft nach oben behält!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes