THANATEROS - Circle Of Life
Mehr über Thanateros
- Genre:
- Celtic Metal
- Label:
- Andromeda Records
- Release:
- 27.01.2003
- Celtic Rising
- Tir Na n’Óg
- Falling Away
- Pilgrim
- Bás agus Grá (Reel)
- Over The Rim
- Goddess
- Power Of Thoughts
- Turn The Tide
- Gayatri
- So High
- Kernunnos
Nach ihrem Debutalbum „The First Rite“, welches noch stark von elektronischen Beats, Samples und Grooves geprägt wurde und eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Cyber-Gothic-Rock von EVEREVE aufwies, präsentieren die Berliner THANATEROS auf ihrem Zweitling „Circle Of Life“ nun den Stil, den sie von Anfang an zu spielen beabsichtigten, für den bisher bloß die Mittel gefehlt hatten: Zwar sind die elektronischen Elemente im Grundgerüst erhalten geblieben, den Hauptcharakter der Musik bilden aber jetzt keltisch-irische Melodien, intoniert mittels Geige, Bagpipes oder Whistles. Gleich das verträumte Intro „Celtic Rising“ unterstreicht diesen stilistischen Sprung, da sich hier unschwer Vergleiche zum „Braveheart“-Soundtrack ziehen lassen. So ruhig-romantisch wie die Einleitung bleibt die Scheibe jedoch nicht lange, denn das anschließende „Tir Na n’Óg“ zeigt, dass THANATEROS es bei allen Neuerungen keinesfalls verlernt haben, eine Gitarre ordentlich einzusetzen: Zügiges Riffing, untermischt mit leichten Elektronikeffekten und eine spielfreudige Irish Fiddle machen sich gut zu Ben Richters leicht rauem Gesang und verleihen dem Song sowohl mystischen Flair als auch modernen Groove. In etwa dem gleichen Muster, variierend mit mal stärker agierenden Gitarren, mal dominanter eingesetzten Synthesizern, kommt der Rest des 12 Stücke-starken Albums daher, wobei THANATEROS mit den Gastmusikern an den folkloristischen Instrumenten wahre Glücksgriffe getan haben: Bernd Lüdtke (Geige, Viola und Bodhran) von MIDNIGHT COURT und Christian Tschirch (Bagpipes, sämtliche Whistles und Flöten) beherrschen ihr Handwerk absolut meisterlich und stellen mit ihren wunderschönen, traditionell beeinflussten Melodien nicht selten den Rest der Band ganz schön in den Schatten. Gerade das bereits erwähnte „Tir Na n’Óg“, „Pilgrim“ oder „Bás agus Grá (Reel)“ werden erst durch diese keltische Infusion zu einem richtigen Genuss.
Als „kleiner Exot“ sticht das hypnotische „Gayatri“ aus dem Ganzen hervor, hier handelt es sich um ein indisches Mantra, welches mit vielfacher Gesangsunterstützung diverser Gäste wie Sui Yamamoto (KAMIKAZE 52), Antje Dieckmann (MORTALIA), Aaron Shirlow (MIDNIGHT COURT), Hardy Fieting (SCREAM SILENCE) und Maxe Raith (THE CASCADES) sehr charismatisch umgesetzt wurde – guter Anspieltipp für entspannende Stunden.
Verglichen mit ihrem Erstling sind THANATEROS auf „Circle Of Life“ mehr als einen Schritt weitergekommen. Die Verschmelzung von Moderne und keltischer Vorzeit steht den Berlinern gut zu Gesicht, und auch, wenn ein paar Songs noch Längen und kleine Unausgeglichenheiten zwischen Elektronik, Instrumenten und Gesang aufweisen, so sind Ben Richter und seine Mannen auf dem richtigen Weg. Auf das dritte Album bin ich jetzt schon gespannt... .
Anspieltipps: Tir Na n’Óg, Pilgrim, Gayatri, So High
- Redakteur:
- Kathy Schütte