THANATEROS - Tranceforming
Mehr über Thanateros
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Echozone
- Release:
- 11.10.2024
- Anrufung
- The Horned One
- Everything Decays
- Shapeshifter
- I Hold You
- Raise Your Voices
- Hagazussa
- The Banshees Of Kealkil
- Feel The Fire (Goddess 24)
- I Am All
- Rúnir
- By The Wind
Mittendrin statt nur dabei.
Seit ihrem erstmaligen Ritt vor rund 23 Jahren haben sich die Hauptstädter eine energiegeladene Mischung aus Folk Rock und Dark Metal auf die Fahne geschrieben und dies seitdem fünf weitere Male recht eindrucksvoll zur Schau gestellt. Mit ihrem siebten Langeisen "Tranceforming" spannen die Berliner um Ben Richter den Bogen zum besagten "The First Rite" erneut und kredenzen zu ihrer Dynamik einen gehörigen Schuss Schamanismus, Hexenkunst und Liebe zur Natur. Ein alles andere als langweiliges Unterfangen also.
Hierbei funktioniert vor allem die Atmosphäre, die THANATEROS gleich zur beginnenden 'Anrufung' authentisch aufbaut und die in Dynamik und einem hohen Maß an Abwechslungsreichtum gipfelt. Vor allem dank des Einsatzes von Violinen, Rahmentrommeln und Flöten fühlt man sich in eine andere Welt versetzt. Im direkten Vergleich zu "Insomnia" oder dem unmittelbaren Vorgänger "On Fragile Wings" wirkt "Tranceforming" sogar noch facettenreicher, schafft allerdings auch zeitgleich das Kunststück, die Band mit ihrer eigenständigen Kunst in ein homogenes, in sich stimmiges Licht zu rücken.
Hinzu kommt letztendlich der dann doch straighte Rock, wie mit 'Feel The Fire (Goddess 24)'. Harte Riffs und ein Tempo, das trotz einiger balladesker Ausflüge ('I Hold You', 'The Banshees Of Keakil') durchaus zum Headbangen anreget. 'Everything Decays' hat hymnische sowie groovige Glanzmomente, 'Hagazussa' ist kraftvoll und birgt ein fast schon herrliches Chaos. Die 'I Am All'-Hymne macht beinahe schon süchtig und das akustische 'By The Wind' hätte majestätischer und anmutiger als Albumabschluss kaum hätte stattfinden können. Doch seien es nun die atmosphärischen oder eher die rockigeren Stücke – "Tranceforming" funktioniert als Ganzes.
Vor allem die kleinen Soundbesonderheiten – hier ein Duett mit einer lieblichen, elfengleichen Stimme, dort ein paar Knochenrasseln, hier der bittersüße Duft der Melancholie, dort eine kleine Gänsepelle – heben das siebte THANATEROS-Album nochmals in die Höhe. Es wirkt stimmig, komplett auf Atmosphäre gepolt, die einzelnen Songs bauen herrlich aufeinander auf und lassen die Dynamik zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd abflachen. Wer dem "The First Rite"-Epos noch immer eine kleine Träne hinterhertrauert, kann diese getrost wegwischen und findet mit "Tranceforming" ein Album jener Klasse, an die die Vorgängeralben leider nur stellenweise kratzen konnten.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp