THE RESISTANCE - Coup De Grâce
Mehr über The Resistance
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- EarMusic / Edel
- Release:
- 22.01.2016
- Death March
- I Welcome Death
- Smallest Creep
- Violator
- Felony
- Death Blow
- Resolution
- World Order
- Enslavement
- Art Of Murder
- For The Venom
- The Drowning
- As It All Came Down
Death-Metal-Vollbedienung!
Hart und kompromisslos, so kann man THE RESISTANCE wohl am besten umschreiben. Nach seinem Ausstieg bei IN FLAMES rief Jesper Strömblad das Quintett ins Leben, um endlich wieder Musik nach seinen Vorstellungen machen zu können. Bei seiner ehemaligen Hauptband missfiel Strömblad bereits seit einiger Zeit die neue kreative Ausrichtung und so vollzog er mit seinem neuesten Projekt eine Kurskorrektur zurück zum Death Metal, wie bereits die Debüt-EP "Rise From Treason" und der erste Longplayer "Scars" im Jahr 2013 bewiesen haben. Nach einer weiteren EP, die Anfang des Jahres erschienen ist, folgt nun mit "Coup De Grâce" der zweiten Longplayer.
Musikalisch hat sich an der Ausrichtung der Schweden dabei nichts geändert, es regiert noch immer knallharter Death Metal mit einem leichten Einschlag hin zur Frühphase der Göteborger Schule. Bei einem Blick auf die Besetzungsliste von THE RESISTANCE ist das aber auch nicht verwunderlich, immerhin hat Strömblad hier das "Who Is Who" der schwedischen Extreme-Metal-Szene um sich versammelt. So bedient mit Glenn Ljungström ein weiteres ehemaliges IN FLAMES-Mitglied die zweite Gitarre, während die Growls von Marco Aro übernommen werden, der aktuell zusätzlich bei den Landsmännern THE HAUNTED aktiv ist.
Dementsprechend hört man bereits beim Opener 'I Welcome Death', der vom kurzen Intro 'Death March' eingeleitet wird, die Verwandschaft zum Sound der frühen AT THE GATES und dem aktuellen Werk von THE HAUNTED heraus. Hier regieren die messerscharfen Riffs der heruntergestimmten Gitarren und vor allem das hervorragende Drumming von Chris Barkensjö (ex-GRAVE), der die Songs mit einem unwiderstehlichen Groove versieht. So walzt sich das Quintett anschließend kompromisslos durch gut 40 Minuten voller bärenstarker Death-Metal-Tracks, die hier allesamt als Anspieltipps herhalten können. Ausfälle lassen sich auch nach mehreren Hördurchläufen nicht ausmachen, sodass man am Ende als einzige Kritikpunkte das Fehlen von Innovation und den Mangel an Abwechslung beim Tempo der einzelnen Songs ausmachen kann. Darauf scheinen es die Schweden aber auch nicht anzulegen, hier geht es primär um den Spaß am Musikmachen und darum, dem Hörer die Todesstahl-Vollbedienung zu liefern, was Strömblad und seinen Mitstreitern auch perfekt gelingt.
So wird "Coup De Grâce" insgesamt den Erwartungen gerecht und kann jedem Death-Metal-Fan nur ans Herz gelegt werden. Musikalische Offenbarungen werden hier zwar nicht geliefert, dafür ist der Longplayer eine wunderbare Hommage an die Göteborger Szene in der Mitte der neunziger Jahre. Egal wie viele persönliche Probleme Jesper Strömblad privat auch haben mag, musikalisch ist der Mann wieder voll auf der Höhe und das wird hoffentlich auch noch lange so bleiben!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs