THEOPTIA - Undead Gods
Mehr über Theoptia
- Genre:
- Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Unblack / Suisa
- Release:
- 10.09.2021
- Molech
- Dionysos
- Nehushtan
- Mammon
- Ashtaroth
- Gaia
- Adonis
- Baal
Komplexe Götterexhumierung.
THEOPTIA ist ein Ein-Mann-Projekt aus Bettingen in der Schweiz, das heuer mit "Undead Gods" Album Nr. 2 herausbringt. Der Mann hinter Mikro, Saiten und Schlagzeug heißt Emanuel Strebel und stellt mit seinem neuen Werk erneut seine musikalische Kreativität unter Beweis. Laut eigenen Worten beeinflusst von unter anderem GOJIRA, MESHUGGAH und LAMB OF GOD, steht THEOPTIA für eine recht kernige, ebenso kompakte wie vertrackte und zeitgemäße Death-Metal-Ausrichtung. Auf "Undead Gods", das inhaltlich diverse heidnische Gottheiten behandelt, ergänzt Strebel das rohe Todesblei gelegentlich mit exotischen, nah- bis fernöstlichen Instrumenten.
Die Nähe zu den genannten Vorbildern ist unüberhörbar, wobei THEOPTIA durchaus eine eigene Richtung gefunden hat. Auch auf "Undead Gods" gibt es zuhauf vielversprechende Ansätze, die sich in meinen Ohren nur noch nicht in durchweg überzeugenden Kompositionen manifestieren. Neben dem gutturalen Gesang, der in den tieferen Lagen nicht sonderlich charismatisch klingt, fehlt es letztlich nur dem Songwriting an etwas mehr Überzeugungskraft. Die dezenten Weltmusikfärbungen passen und wirken nicht aufgesetzt, die Riffs drücken, das Schlagzeug liefert ein ansehnliches Groove-Grundgerüst, aber auch nach mehreren Durchläufen bleibt von den acht Nummern nicht viel bei mir hängen. Es fehlt – wenn wir bei den erwähnten Referenzen bleiben – die Tiefe von GOJIRA und das mitreißende Moment innerhalb der Komplexität von MESHUGGAH. Gelegentliche melodische Ansätze wie bei 'Dionysos' (wo Strebels Vocals in höheren Schreilagen auch deutlich besser gefallen) oder 'Gaia' deuten an, dass THEOPTIA bei aller Düsternis auch mit Melancholie und Eingängigkeit glänzen könnte.
Vielleicht bedarf es – wie bei vielen Solo- und Eigenproduktionen – auch bei THEOPTIA einmal der frischen Perspektive eines externen Produzenten. Mit etwas mehr Routine und der Zuspitzung der guten Ansätze von "Undead Gods" sollte THEOPTIA jedenfalls problemlos höhere Death-Metal-Weihen erlangen können.
Anspieltipps: Dionysos, Gaia
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Timon Krause