THEORY OF A DEADMAN - Theory Of A Deadman
Mehr über Theory Of A Deadman
- Genre:
- Alternative Rock
- Label:
- 604 Records / Roadrunner
- Release:
- 17.03.2003
- Invisible Man
- Nothing Could Come Between Us
- Make Up Your Mind
- Point To Prove
- Leg To Stand On
- What You Deserve
- The Last Song
- Say I´m Sorry
- Any Other Way
- Confession
Aus Vancouver stammt der Vierer THEORY OF A DEADMAN, welcher sich rühmen kann, die erste Band unter der von NICKELBACK-Chef Chad Kroeger gegründeten Plattenfirma 604 Records zu sein. Als dann im Sommer 2002 auch noch ein Publisher Deal mit Roadrunner Records ausgehandelt werden konnte, stand den Aufnahmen zur ersten, selbstbetitelten Platte nichts mehr im Wege, die im heimischen Kanada bereits nach vier Wochen Goldstatus erlangte, während Singleauskopplung „Nothing Could Come Between Us“ mehrere Monate die Top 10 der Radiosender in Amiland unsicher machte.
Verblüffend – vom ersten Ton an – ist die große Ähnlichkeit der Musik zu Label-Boss Chad und seiner Band NICKELBACK: Er und TOAD-Sänger Tyler Connolly könnten stimmliche Zwillinge sein, und auch, was den Gebrauch von Gitarre, Bass und Drums angeht, fällt das Verwechseln mehr als leicht. Ein neuer Klon aus der Alternative Rock-Ecke, könnte man meinen. Doch mit jedem weiteren Durchlauf von „Theory Of A Deadman“ lassen sich mehr Feinheiten und kleine Unterschiede erkennen, so setzt Tyler sein Organ wesentlich variierender und experimentierfreudiger ein („The Last Song“, „Any Other Way“) oder erzeugen die rockigen Riffs einen vergleichsweise komplexeren Groove („Invisible Man“, „Leg To Stand On“, „Any Other Way“), der nicht auf einem eintönigen Muster hängen bleibt.
Gerade die balladesker ausgelegten Nummern „The Last Song“ und „Say I’m Sorry“ lassen die – auch nach bandeigenen Angaben – deutliche Beeinflussung durch Vorbilder wie NIRVANA und PEARL JAM (die Kollegen von BUSH würden sich in der Aufzählung ebenfalls gut machen) durchscheinen, da sieht man zuweilen vor seinem geistigen Auge Kurt Cobain ins Mikro singen und erfreut sich an dem gen „Seattle-Sound“ tendierenden Klang der Arrangements; Streicher und/oder eingestreutes Melodiespiel auf der Gitarre machen die Wehmutsnummern perfekt. Aber die straighteren Stücke haben es gleichfalls in sich, so machen die durchweg rockendenden Vertreter “Invisible Man“, „Leg To Stand On“, „What You Deserve“ oder „Any Other Way“ nach einer gewissen Eingewöhnungsphase richtig Spaß und überraschen mit kleinen Gimmicks wie subtil eingeflochtenen, zusätzlichen Gesangslinien, rock’n’rolligen Rhythmen und Westerngitarren-Parts.
Allerdings verstehe ich nicht ganz den Hype um die Singleauskopplung „Nothing Could Come Between Us“, da sich meiner Ansicht nach in den soeben aufgezählten Rockern wesentlich mehr Energie und Ideen finden lassen – aber das ist wohl Geschmackssache.
Als Faustregel für die Anschaffung von „Theory Of A Deadman“ gilt somit folgendes: Wer Alternative Rock im Stile von NICKELBACK, BUSH und Konsorten auf den Tod nicht ausstehen kann, der sollte auf jeden Fall die Finger von der Scheibe lassen, wer allerdings Musik dieses Kalibers liebt, wird jetzt und sicher auch zukünftig nicht um THEORY OF A DEADMAN herumkommen.
Anspieltipps: Leg To Stand On, The Last Song, Any Other Way
- Redakteur:
- Kathy Schütte