THERIANTHROPOPHAGUS - Damnatio Ad Bestias
Mehr über Therianthropophagus
- Genre:
- Bestial Black Metal/War Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Serpents Head Reprisal
- Release:
- 22.03.2024
- Inauguration: Entheogenesis
- The Immorality Key
- Omnipresent Omniscient
- Heliodramus Ascent
- Interregnum: Arrival Of The Tryptoperon
- Quantum Supremacy
Spannendes Debüt aus Kanada!
Auch wenn wir ein Debüt vor uns haben, sind die Protagonisten keine gänzlich unbekannten Musiker. Initiator des Projekts, Tim Grieco, ist beispielsweise im extremen Untergrund für seine Band ANTEDILUVIAN bekannt, während er live seit 2011 auch mit REVENGE unterwegs ist. So geht auch das neueste Projekt stilistisch in die Richtung genannter Bands.
THERIANTHROPOPHAGUS veröffentlicht nun das Debüt, nachdem der Bandgründer angegeben hat, an der Musik hierfür schon einige Jahre gearbeitet zu haben. Das merkt man dem ziemlich brutalen, aber absolut nicht stumpfen Material zu jeder Sekunde an. Das geht beim atmosphärischen Intro 'Inauguration: Entheogenesis' los, das den Hörer in wunderschöner Manier beachtlich mitreißt, um in der Folge ein Inferno an Black und Death Metal zu liefern. In die Kerbe schlägt auch das Interlude 'Interregnum: Arrival Of The Tryptoperon', das, ganz im Gegenteil zu den eigentlichen Songs, ein Gefühl von Schönheit, Geborgenheit und Hoffnung vermittelt, während der Rest eher einen vernichtenden Moloch an Soundgewalt darstellt.
Geballer ist nun nicht gleich Geballer und daher legt auch THERIANTHROPOPHAGUS Wert darauf, wie man Riffs gestaltet und diese zusammenbaut. Hier hört man jedenfalls nicht dieselben einundhalb Riffs, die jeder BLASPHEMY-Klon besser spielen kann. Auf die Ohren bekommt man versierte Riffkunst, die von erdrückend-brutal bis mächtig-episch geht und dazwischen auch verschiedene Spektren abdeckt. Dass man punktuell auch in walzenden Tempi unterwegs sein kann, zeigt der längste Track der Veröffentlichung 'Quantum Supremacy', der die vorher präsentierten Elemente des Bandsounds erfolgreich in einen längeren Song packt, der aber auch mit einem recht wertigen Outro daherkommt, das man nicht einfach so wegskippt.
Von der Struktur dieser Veröffentlichung finden sich nach dem Intro drei kürzere Songs, ein Zwischenspiel und der längere Abschlusstrack. Dass es auch diese drei Songs in sich haben, darf nicht unter den Tisch fallen, da es hier einfach keine Ausfälle gibt. Die Intensität wird über die komplette Länge ziemlich hoch gehalten, was bei 20 Minuten Spielzeit kein Kinderspiel ist. 'The Immorality Key' geht direkt in die Vollen und überzeugt mit seinem Riffing, das insgesamt beispielsweise an TETRAGRAMMACIDE erinnert, während 'Omnipresent Omniciscient' die grindige Seite der Band zeigt, die aber auch in allen Songs zumindest an einigen Stellen da ist. 'Heliodramus Ascent' überrascht dann mit den eingesetzten hohen Schreien, die man sonst eher aus dem klassischen Metal kennt, die hier aber dafür sorgen, dass das Geschehen noch etwas chaotischer wird. So setzt die Band in Bezug auf Vocals allgemein auf viele verschiedene Stile, wobei die rotzig-schweinischen Vocals, die nach frühen INCANTATION klingen, hier besonders aufmerken lassen.
THERIANTHROPOPHAGUS setzt mit "Damnatio Ad Bestias" ein Ausrufezeichen in der War-Metal-Szene. Die Band schafft es, eine durchgehend intensive und mitreißende Veröffentlichung an den Start zu bringen, die eben nicht auf stumpfes Songwriting setzt, sondern sich auch bei hohem allgemeinem Tempo abwechslungsreiches Riffing auf die Fahne geschrieben hat. Dass dabei auch noch Intro, Interlude und Outro wirklich wohldurchdacht und dem ganzen eine für Genreverhältnisse durchaus besondere Atmosphäre verleihen, ist dann das I-Tüpfelchen dieses unglaublich starken Debüts. Absolutes Jahreshighlight!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen