THERION - Beloved Antichrist
Mehr über Therion
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 09.02.2018
- Turn From Heaven
- Where Will You Go
- Through Dust, Through Rain
- Signs Are Here
- Never Again
- Bring Her Home
- The Solid Black Beyond
- The Crowning Of Splendour
- Morning Has Broken
- Garden Of Peace
- Our Destiny
- Anthem
- The Palace Ball
- Jewels From Afar
- Hail Caesar!
- What Is Wrong
- Nothing But My Name
- The Arrival Of Apollonius
- Pledging Loyalty
- Night Reborn
- Dagger Of God
- Temple Of New Jerusalem
- The Lion's Roar
- Bringing The Gospel
- Laudate Dominum
- Remaining Silent
- Behold Antichrist
- Cursed be The Fallen
- Resurrection
- To Where I Weep
- Astral Sophia
- Thy Will Be Done
- Shoot Them Down
- Beneath The Starry Sky
- Forgive Me
- The Wasteland Of My Heart
- Burning The Palace
- Prelude To War
- Day Of Wrath
- Rise To War
- Time Has Come - Final Battle
- My Voyage Carries On
- Striking Darkness
- Seeds Of Time
- To Shine Forever
- Theme Of Antichrist
Einzigartig!
Es gibt wohl im symphonischen Metal keine Band, die mich über so lange Zeit konstant begeistern und exzellent unterhalten kann wie THERION. Die Schweden schaffen dieses Kunststück mit ihrer sehr eigenständigen und eigenwilligen Art, Klassik und Metal zu kombinieren und dabei immer wieder neue und wagemutige Pfade zu beschreiten. Ja, ein gewisser Hang zum Größenwahn war bei Bandkopf Christofer Johnsson immer zu spüren, egal zu welcher Schaffensphase der Truppe.
Dies hat sich natürlich auch beim neusten Werk "Beloved Antichrist" nicht geändert, ja, man kann ruhigen Gewissens sagen, dass sich Johnsson auf dem bisherigen Gipfel seines Schaffens und seines Größenwahns befindet. Denn hier handelt es sich nun um eine komplette Metal-Oper, die auf über drei Stunden Spielzeit kommt. Dabei sollte hier niemand den Fehler machen und den Begriff Oper in der Beschreibung unterschätzen, denn "Beloved Antichrist" ist tatsächlich ein durchkomponiertes Singspiel mit über 30 Gesangsrollen, Chor, Orchester und klassischer Metal Band. Das verlangt dem Hörer einiges an Geduld und Sitzfleisch ab und macht die Suche nach einzelnen Hits deutlich schwerer. Stattdessen gibt es Themen, die immer wieder auftauchen, orchestrale Zwischensequenzen und die bisher konsequenteste Verquickung von Klassik und Metal, die THERION, die Band die dies auch bisher schon am konsequentesten verbunden hatte, je erreicht hat.
Dabei sind die eher progressiven 70er-Elemente, die noch auf "Sitra Ahra" anzutreffen waren, endgültig in die Sphären des LUCIFERIAN LIGHT ORCHESTRA abgewandert und der Metal in "Beloved Antichrist" klingt wieder metallischer, wie etwa auf "Gothic Kabbalah", "Lemuria" und "Sirius B", wenn auch der Gesang dieses Mal klar opernhafter gehalten ist. Natürlich gibt es unter den insgesamt 46 Tracks der Oper einige Höhepunkte zu vermelden, 'Never Again', 'Shoot Them Down' oder 'Temple Of New Jerusalem' sind verhältnismäßig nahe an früheren THERION-Kompositionen und klassischem Songwriting, und hätten auf den oben genannten Alben oder "Vovin" sicher eine gute Figur gemacht. Das finale 'Theme Of Antichrist' fährt dann widerum an Bombast alles auf, was Therion so in die Waagschale werfen kann und schließt diese Tour De Force durch alles, was symphonischen Metal ausmachen kann mehr als würdig ab. "Beloved Antichrist" ist schlicht umwerfend, was Umfang, Qualität und Bereitschaft zum Scheitern im ganz großen Stil angeht. Ein Monolith des Genres und ein Gesamtkunstwerk an dem Fans des Genres nicht vorbeikommen.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst