THERION - Blood Of The Dragon
Mehr über Therion
- Genre:
- Symphonic Metal
- Label:
- Stygian Crypt Productions
- Release:
- 15.03.2018
- Fight Fire With Fire
- The King
- Southbound
- Witching Hour
- Green Manalishi
- Revelations
- Black Funeral
- Iron Fist
- Ivanubis Hollanda - Perennial Sophia
- Ivanubis Hollanda - Raven Of Dispersion
- An Arrow Of The Sun (GHOST WARFARE)
- Asgard (ANTYRA)
- Baal Reginon (REVOLTED MASSES)
- Genocidal Raids (REMAINS)
- Invocation Of Naamah (DAY 40)
- Kali Yuga, Part 1 (DARK LETTER)
- Liusalvheim (WHIRLWIND STORM)
- Pandemonic Outbreak (THEOSOPHY)
- Schwarzalbenheim (THEUDHO)
- Seven Secrets Of The Sphynx (THE EXPERIMENT NO.Q)
- To Mega Therion (IMPERIAL AGE)
- The Blood Of Kingu (ELIMI)
- The Riders Of THeli (NUMENOR)
- The Wand Of Arabis (MARE INFINITUM)
- The Wings Of The Hydra (FROZEN OCEAN)
- Windom And The Cage (MAJESTY OF REVIVAL)
Interessante Cover-Kompilation, in erster Linie für THERION-Fans.
THERION ist schon ein Phänomen. Erst lässt man jahrelang an der Albenfront nichts von sich hören, dafür haut man dann im Jahr 2018 gleich zwei Veröffentlichungen innerhalb kürzester Zeit raus. Den Anfang machte die monumentale, drei CDs umfassende Rock-Oper "Beloved Antichrist", und jetzt wird noch die Kompilation "Blood Of The Dragon" nachgeschoben, die auch zwei CDs umfasst. Hierbei handelt es sich zwar "nur" um eine Sammlung von Coversongs, aber auch hier geht THERION wie schon so oft eigene Wege. Auf der ersten Scheibe werden die Songs von THERION höchst selbst gecovert, die zweite ist hingegen ein Sampler, auf dem mehr oder weniger bekannte Truppen die Lieder von THERION covern. Ein sehr interessanter Ansatz wie ich finde. Noch dazu ist das Teil streng limitiert, weltweit gibt es nur 666 Exemplare.
In der Vergangenheit hat THERION ja bereits mehrfach durch gelungene und interessante Coverversionen auf sich aufmerksam machen können. Vor allem 'Thor' (MANOWAR) und 'Fly To The Rainbow' (SCORPIONS) sind hier zu nennen und beide gefallen mir in der THERION-Version sogar noch besser als im Original. Natürlich haben die Schweden sich auch auf "Blood Of The Dragon" wieder einige Songs zur Brust genommen, die man so vielleicht nicht erwartet hätte. Auch an Abwechslung mangelt es nicht, denn auf der ersten Scheibe sind Songs von METALLICA, ACCEPT, THIN LIZZY, VENOM, FLEETWOOD MAC, IRON MAIDEN, MERCYFUL FATE und MOTÖRHEAD enthalten.
Diese Zusammenstellung liest sich jetzt wilder, als das Resultat am Ende klingt, denn der Anteil der THERION-Einflüsse variiert ziemlich stark von Song zu Song. Beim Opener 'Fight Fire With Fire' (METALLICA) wurde beispielsweise fast komplett auf Symphonic-Elemente verzichtet (alles andere hätte zu der Nummer wohl auch nicht gepasst). Bei 'The King' (ACCEPT) gibt es hingegen ein männlich-weibliches Gesangsduett, das dem Track richtig gut zu Gesicht steht. Die komplett weiblichen Vocals bei 'Southbound' (THIN LIZZY) finde ich auch sehr gelungen. Weniger meinen Geschmack treffen hingegen die Interpretationen von 'Revelations' (IRON MAIDEN) und 'Iron Fist' (MOTÖRHEAD), die beide in einer Live-Version enthalten sind. Bei 'Revelations' klingt der Gesang an einigen Stellen schon arg schief und bei 'IRON FIST' wurde wohl versucht, möglichst nahe am Original zu bleiben, was beim Gesang allerdings nach hinten losgeht. Wer mal ein wirklich gelungenes Cover dieses geilen Songs hören will, sollte sich die Interpretation von SODOM anhören, die kann tatsächlich was.
Auf der zweiten CD haben sich dann diverse Künstler die Tracks von THERION vorgenommen, wobei auch hier die Interpretation mal mehr, mal weniger nahe am Original ist. Auffallend ist auch, dass die Soundqualität stark variiert, was wohl dem Umstand geschuldet ist, dass die Songs alle in verschiedenen Studios aufgenommen wurden und von anderen Leuten gemastert wurden. Auch hier liegt eigentlich immer beim Gesang der Hund begraben, wenn mir ein Song nicht zusagt. 'Kali Yuga, Part 1' (DARK LETTER) ist beispielsweise so ein Fall. Richtig spannend finde ich es, wenn die Bands den Nummern einen schwarzmetallischen Anstrich verpasst haben. 'Pandemic Outbreak' (THEOSOPHY) und 'Schwarzalbenheim' (THEUDHO) sind da meine klaren Favoriten. Würde man zehn verschiedene Leute nach ihrer Meinung zur zweiten Scheibe fragen, würde man sicher zehn unterschiedliche Antworten erhalten. Der Stil von THERION ist eben ziemlich umfangreich, und jeder bevorzugt andere Elemente davon.
Insgesamt sehe ich "Blood Of The Dragon" als eine gelungene Zusammenstellung, die sich natürlich in erster Linie an die Die-Hard-Fans von THERION richtet. Alleine wegen der Limitierung dürfte das Teil wohl nur sehr schwer zu bekommen sein. Das Konzept der beiden Scheiben gefällt mir richtig gut und es wurde auch ordentlich umgesetzt. Dass bei einer solchen Kompilation auch immer mal ein Track dabei ist, der einem nicht gefällt, dürfte sich von selbst verstehen. Geschmäcker sind eben nun mal verschieden. THERION-Fans sollten auf jeden Fall versuchen, sich das Teil ins Regal zu stellen, denn sie werden sicher Freude daran haben. Für alle anderen dürfte die Veröffentlichung wohl eher weniger interessant sein, außer vielleicht für Sammler von limitiertem Kram. Da es sich um eine reine Zusammenstellung von Coverversionen handelt und sich daran generell immer die Geister scheiden, vergebe ich auch keine Benotung.
- Redakteur:
- Hermann Wunner