THEROPODA - Psychonautic Chaos
Mehr über Theropoda
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 16.09.2016
- March Of The Theropods
- Ichorid Impostume
- Psychonautic Chaos
- The Aleister Principle
- Liquidator
- The Captain
- Fire And Blood
- Infestation
- Artjom
- Ismael
Solider Einstand des Death-Metal-Trios aus dem Schwabenland.
Angesichts einen Bandnamens wie THEROPODA kommt bei mir doch glatt wieder der Hobby-Paläontologe durch, immerhin bezeichnet dieser Begriff eine Gattung von Dinosauriern. Konkret sind damit Echsenbeckendinosaurier gemeint, zu denen fast sämtliche Fleischfresser gehörten, die sich auf zwei Beinen fortbewegten, wie etwa der T-Rex oder der Allosaurus. Das klingt erst einmal nicht so, als hätte dieser Fakt etwas mit der Musik der Stuttgarter Truppe zu tun, die sich im Jahr 2013 gegründet hat und die nach Veröffentlichung einer ersten Demo im Gründungsjahr nun mit dem Langspieler "Psychonautic Chaos" ihren offiziellen Einstand gibt. Im Verlauf des Reviews werde ich auf diesen Umstand allerdings noch einmal zurückkommen, doch widmen wir uns erst einmal der optischen Erscheinung der Platte.
Hier begrüßt den Hörer nämlich ein feines und stimmungsvolles Artwork aus der Feder von Comatose Design, das im ersten Moment leicht an die Todesstahl-Progger von OBSCURA oder THE FACELESS erinnert. Doch nicht nur optisch sind hier Parallelen zu erkennen, denn mit letzgenannten Amerikanern teilen die drei Schwaben die Vorliebe für technisch anspruchsvolles Riffing und gefällige Breakdowns. Diese beiden Zutaten sind es dann auch, die nach dem etwas gewöhnungsbedürftigen Opener 'March Of The Theropods' das folgende 'Ichorid Impostume' zu einem echten Highlight machen. Hier kommt dann auch die eingangs erwähnte Parallele zu den Giganten der Urzeit ins Spiel, denn ähnlich wie ein tonnenschwerer T-Rex bahnt sich auch das Trio in diesem Track mit fetten Grooves, messerscharfer Gitarrenarbeit und einem schnittigen Solo unaufhaltsam seinen Weg. In die gleiche Kerbe schlägt im Anschluss auch die rasante Abrissbirne 'Pychonautic Chaos', bevor 'The Aleister Principle' mit seinen stechenden Lead-Gitarren sogar einige Erinnerungen an klasssichen Schwedenstahl im Stile von AT THE GATES weckt.
Leider können die Jungs das angeschlagene Tempo aktuell aber noch nicht über die gesamte Spielzeit bringen, und so schleichen sich vor allem in der zweiten Häfte des Debüts auch einige Längen ein. So muss sich der Hörer erst einmal durch einige laue Kompositionen wie 'The Captain', 'Fire And Blood' oder 'Infestation' kämpfen, bevor endlich mit 'Artjom' die Formkurve wieder deutlich nach oben zeigt. Mit knapp über sechs Minuten lädt der Track den Hörer auf eine wahre Achterbahnfahrt voller Todesstahl-Riffs ein, wo die Vorgänger nur müde vor sich hin geknüppelt haben. Dank des großteils starken Songwritings fallen dann auch die Defizite beim Sound der Scheibe nicht so sehr auf. Klar muss man den Stuttgartern hier zu Gute halten, dass sie die zehn Tracks in kompletter Eigenregie produziert haben, trotzdem bieten auch kleinere Homestudios heutzutage die Möglichkeiten, einen deutlich besseren und vor allem druckvolleren Drum-Sound zu produzieren.
Insgesamt bleibt "Pychonautic Chaos" dennoch ein vielversprechendes Debüt, das für die Zukunft durchaus hoffen lässt. In einzelnen Momenten zeigt das Trio nämlich schon jetzt, dass hier jede Menge Potential schlummert, nur fehlt es aktuell noch an der nötigen Erfahrung, um auch schwächere Kompositionen auszusieben und so das hohe Niveau auf der gesamten Albumdistanz zu sichern. Fans von technisch ausgereiftem Death Metal sollten hier trotzdem ein Ohr risikieren, denn innerhalb der soliden Spielzeit von 42 Minuten gibt es durchaus einige Todesstahlperlen zu entdecken.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs