THIAGO BIANCHI'S ARENA - Thiago Bianchi's Arena
Mehr über Thiago Bianchi's Arena
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Metalville
- Release:
- 31.03.2017
- Rising Voices
- The Scar Is The Pay Off
- Trust Me
- Nova Era
- I Live
- Woman In Chains
- Learn To Let It Go
- Glance
- Mr. Caretaker
- Spoiled
- Adore
- To Choose
- Hear
- Life Is
Neues Allstar-Projekt aus Brasilien.
Aktuell scheint sich ein neuer Trend in der Metalszene abzuzeichnen, bei dem sich bekannte Musiker für ein neues Projekt zusammenfinden, das dann zumeist im melodischen Power Metal verwurzelt ist. Bestes Beispiel hierzulande ist in dieser Hinsicht natürlich Tobias Sammets Spielwiese AVANTASIA, mit der er seit Jahren von einem Volltreffer zum nächsten jagt. Der Erfolg dieser generellen Idee scheint sich nun auch bis nach Brasilien herumgesprochen zu haben, wo Thiago Bianchi mit seinem Projekt THIAGO BIANCHI'S ARENA und dem selbstbetitelten Debüt einen sehr ähnlichen Weg einschlägt.
Der Sänger und Produzent dürfte einigen dabei durch seine Beteiligung in Bands wie KARMA, SHAMAN oder NOCTURNALL bekannt sein, wobei er bei seinem neuesten Projekt jedoch als Hauptverantwortlicher agiert. Für die Instrumentalfraktion hat sich der Brasilianer allerdings mit Fernando Quesada, Junior Carelli und Ricardo Confessori einige ehemalige Bandkollegen ins Boot geholt. Ergänzt wird diese Rumpftruppe von weiteren namhaften Gästen, wobei vor allem Kiko Loureiro (MEGADETH, ANGRA), Mike Orlando (ADRENALINE MOB), Edu Falaschi (Ex-ANGRA, ALMAH), sowie Felipe Andreoli (ANGRA) den meisten Genre-Freunden ein Begriff sein dürften.
Angesichts dieser Beteiligten ist es dann auch kein Wunder, dass die Scheibe musikalisch sehr in Richtung ANGRA schielt und sich ganz offensichtlich dazu anschickt, den brasilianischen Platzhirschen in ihrem Revier Konkurrenz zu machen. Dazu fehlt dem Material auf dem Debüt allerdings noch ein gutes Stück, denn auch wenn sämtliche Songs rein technisch auf allerhöchstem Niveau dargeboten werden, so wird der Hörer doch das Gefühl nicht los, dass hier einfach Überbleibsel von anderen Projekten verwendet wurden. Zu oft wirken die einzelnen Passagen willkürlich aneinander gereiht und auch die Soundqualität der Instrumente schwankt beispielsweise zwischen dem Opener 'The Scar Is The Pay Off' oder 'Mr. Caretaker' ganz gewaltig. Ebenfalls wird nicht wenige das überraschend poppige TEARS FOR FEARS-Cover 'Woman In Chains' überraschen, das zwar an sich durchaus gelungen ist, gleichzeitig aber auch noch einmal den Eindruck verstärkt, dass man es hier nicht mit einem komplett durchdachten Album sondern einer losen Sammlung von Ideen und Songs zu tun hat.
Alles in allem ist "Thiago Bianchi's Arena" damit ein eher durchwachsenes Debüt geworden, das trotz nahmhafter Gäste und großer Ambitionen nicht wirklich überzeugen kann. In Sachen Songwritring haben andere Genre-Vertreter einfach aktuell noch deutlich die Nase vorn, auch wenn man an dieser Stelle lobend erwähnen sollte, dass sämtliche Einnahmen aus den Verkäufen einem guten Zweck zugeführt werden. Für eine uneingeschränkte Kaufempfehlung reicht aber auch diese Tatsache leider nicht aus, dafür hat die Musik doch noch zu viele Defizite.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs