THIRTY SECONDS TO MARS - 30 Seconds To Mars
Mehr über Thirty Seconds To Mars
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Virgin
- Release:
- 09.09.2002
- Capricorn (A Brand New Name)
- Edge Of The Earth
- Fallen
- Oblivion
- Buddha For Mary
- Echelon
- Welcome To The Universe
- The Mission
- End Of The Beginning
- 93 Million Miles
- Year Zero
Das gab es ja schon öfter. Filmstars versuchen sich in der Rockmusik. Und die meisten waren dann doch mehr oder weniger belanglos. Egal, ob Bruce Willis oder Keanu Reeves. Das sieht mit dem musikalischen Debüt von Jungstar Jared Leto, der u.a. in "Fight Club", "Requiem For A Dream", "American Psycho" und "Panic Room" mitwirkte, völlig anders aus. Denn im Gegensatz zu seinen schauspielernden Kollegen, macht Leto mit seiner Band auf der Drehscheibe sogar eine noch bessere Figur als auf der Leinwand.
Dabei spielen 30 SECONDS TO MARS Musik, die im Prinzip fernab aller Trends ist. Und irgendwie doch nicht. Der Sound der Band ist so futuristisch wie der Bandname, lässt einen in entsprechenden Sphären zurück und ist zugleich auf eine verblüffende Weise simpel und modern. Die futuristische Komponente ist zum einen der unglaublich charismatischen Stimme von Leto zuzuschreiben, die das Material ab und zu in Richtung der genialen Australier VAUXDVIHL zu "Vog"-Zeiten lenkt. Hört dazu nur mal die ersten Sequenzen des superben "Oblivion". Da die Proggies aber nur die Wenigsten kennen dürften, gebe ich euch als weitere Referenz mal das "Ocean Machine"-Werk von DEVIN TOWNSEND mit auf den Weg, welches ähnlich atmosphärisch und entspannt war. Zum anderen werden hier eine ganze Menge sphärischer Keyboardsounds und Riffs mit viel Delay eingesetzt, die, eingebettet in einer glasklaren Produktion, den Songs die nötigen Emotionen und eine unglaubliche Tiefe verleihen. Der modernsimple Teil kommt dann bei Songs wie "Edge Of The Earth" oder dem grandiosen Opener "Capricorn (A Brand New Name)" zum Tragen, die neben der futuristischen Atmosphäre vor allem mit supereingängigen Ohrwurmrefrains beeindrucken. Diese Mischung ist es dann auch, die 30 SECONDS TO MARS zu einem der reifsten, modernsten, interessantesten und innovativsten Erstlinge der letzten Jahre macht und Ihnen den Titel 'Newcomer 2002' mit deutlichem Vorsprung sichern.
Das einzige, was mir wirklich schwer fällt, ist die Kategorisierung des Rundlings. Denn Bands, die Elemente von DEVIN TOWNSEND, den FARMER BOYS, VAUXDVIHL und FILTER in sich vereinen, gab es bislang wohl noch nicht. Ich fürchte, dass die Band der Einfachheit halber in den großen Hypetopf mit dem Namen 'Nu Metal' geschmissen wird und man fröhliche Vergleich mit unsäglichen Combos wie P.O.D. anstellt. Für alle toleranten Rockhörer sollte dies aber nicht abschreckend wirken, denn die 30 Sekunden zum Mars sind viel emotionaler, tiefsinniger, interessanter und schlicht und ergreifend besser als alle Trendkommerzbands dieser Zeit. Anhören. Begeistern. Kaufen.
Anspieltipps: Capricorn (A Brand New Name), Edge Of The Earth, Oblivion, Buddha For Mary, End Of The Beginning
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk