THIRTY SECONDS TO MARS - A Beautiful Lie
Mehr über Thirty Seconds To Mars
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Virgin
- Release:
- 28.10.2005
- Attack
- A Beautiful Lie
- The Kill
- Was It A Dream?
- The Fantasy
- Savior
- From Yesterday
- The Story
- R-Evolve
- A Modern Myth
- The Battle Of One
- Hunter
- Was It A Dream? (Acoustic)
Vor knapp drei Jahren bewies Hollywoodstar Jared Leto (u. a. "Panic Room", "Requiem For A Dream"), dass seine Musik besser ist als seine Schauspielerei. Das Debüt der 30 SECONDS TO MARS war ein facettenreiches, modernes Metalalbum mit Anleihen von so verschiedenen Bands wie VAUXDVIHL oder TOOL. Dieses wies zwar kaum geradlinige Hits auf, stattdessen aber eine Menge subtiler Kracher, die sich dafür sehr viel nachhaltiger in den Lauschern fest krallten.
Genau hier liegt anno 2005 dann auch der größte Unterschied zum ersten Silberling der Marsreise. "A Beautiful Lie" ist deutlich kompakter und direkter auf den Punkt gebracht und dadurch sehr viel zugänglicher. Die besten Beweise dafür bilden der Opener 'Attack' und das mitreißende, tief in der Seele berührende 'The Kill'. Von diesen Songs reicht nicht eine kleine Dosis täglich, sie machen süchtig. Genauso nachhaltig wie die subtilen Songs des Debüts.
Bis einschließlich 'A Modern Myth' ist dabei das Niveau erschreckend hoch. Jeder Song entwickelt sich nach spätestens drei, vier Durchläufen als echter Hit. Egal, ob der atmosphärische Titelsong, das balladeske 'Was It A Dream?', das harte 'The Fantasy' oder das mit schönen Streichern unterlegte 'A Modern Myth'. Schuld daran ist neben der kompakten Struktur vor allem der einmalige, leicht futuristische Sound der Band. Einmal mehr wird der Gitarrensound mit einer Menge Delay und Hall versehen, verströmt so seine ureigene Atmosphäre und erzeugt reichlich Dynamik. Hinzu kommt die unglaublich charismatische Stimme von Jared Leto, der es schafft, die nötigen Emotionen in die dichten Kompositionen zu packen.
Der einzige Kritikpunkt an "A Beautiful Lie" ist die knapp zehnminütige Pause, die nach 'A Modern Myth' einsetzt und uns zu den vier Bonustracks führt, welche allerdings nicht ganz das Niveau des restlichen Silberlings halten können. Am Ende von 'A Modern Myth' ertönt ein unbetitelter, zweiminütiger Semiakustiktrack, dem das harte 'The Battle Of One' folgt. Die Nummer ist zwar gut und lädt gar zum Headbanging ein, hat aber eben doch nur die Qualität eines Bonustracks. Selbiges gilt für die interessante, aber nicht umwerfende Coverversion von BJÖRK's 'Hunter' und die Akustikversion von 'Was It A Dream?'. Alles nette Nummern, aber nicht auf allerhöchstem Niveau.
Und so gibt es leichte Abzüge in der B-Note, was aber nichts daran ändert, dass auch "A Beautiful Lie" ein hervorragendes, eigenständiges, modernes Metalalbum ist, das bei ordentlicher Promotion den Weg zum Durchbruch für Jared Leto und seine 30 SECONDS TO MARS in Deutschland ebnen kann. Großes Audiokino.
Anspieltipps: Attack, The Kill, Was It A Dream?, The Fantasy, From Yesterday, R-Evolve
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk