THIRTY SECONDS TO MARS - This Is War
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2009
Mehr über Thirty Seconds To Mars
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Virgin/EMI
- Release:
- 04.12.2009
- Escape
- Night Of The Hunter
- Kings And Queens
- This Is War
- 100 Suns
- Hurricane
- Closer To The Edge
- Vox Populi
- Search And Destroy
- Alibi
- Stranger In A Strange Land
- L490
Das größte Fanalbum aller Zeiten!?
Keine Frage, die ersten beiden Alben der 30 SECONDS TO MARS gehören für mich zu den besten modernen Rock/Metal-Alben des 21. Jahrhunderts. Tolle futuristische Atmosphäre, tolle Songs ('Buddha For Mary', 'Capricorn', 'The Kill', 'Attack'), toller Sänger. Alles toll. Auch der mit mächtig Verspätung in Deutschland entstandene Hype um die Band (das Album enterte die Charts in den Top30 mehr als zwei Jahre nach Erscheinen!) und die entsprechende Teenie-Hysterie bei Konzerten konnten mir Jared Leto und seine Mannen nicht madig machen.
Die Spannung ist also groß beim ersten Durchlauf. Zumal die vorab ausgekoppelte Single 'Kings And Queens' fantastisch ist. Und auch der Beginn ist vielversprechend. Nach dem Intro 'Escape' folgen mit 'Night Of The Hunter', eben 'Kings And Queens' und dem Titeltrack die drei stärksten Stücke des Albums. Rockig, eingängig, mit Drive, mit Atmosphäre und mit vielen Chören. Diese sind dann auch die erste Neuigkeit. An allen Ecken und Enden kommen von (jungen!) Fans eingesungene Chöre zum Vorschein. Denn "This Is War" soll das größte Fanalbum aller Zeiten sein. Dazu singen die Mädchen und Jungs nicht nur im Studio, sie sind auch im Video zu 'Kings And Queens' zu sehen und geben ihre Gesichter für 2.000(!) verschiedene Versionen des Covers her.
Das ist natürlich alles schön und gut. Wenn dabei die Songs nicht auf der Strecke bleiben. Das ist aber leider der Fall. Würde 'Hurricane' als (zu lange) Albumballade noch einen guten Eindruck machen, ist die Tatsache, dass ab dann die Power verloren geht, traurig. 'Closer To The Edge' ist noch mal eine poppige Hymne, die zumindest im Livekontext gut kommen dürfte. Das gilt auch für die 'We Will Rock You'-Hommage zu Beginn von 'Vox Populi', das aber im weiteren Verlauf den Drive missen lässt. Und spätestens hier wird es dann auch nicht mehr besser. Die letzten 20 Minuten sind langatmig, ohne Hooks, ohne Kraft. Lediglich die Stimme von Jared Leto bewahrt die Nummern davor vollständig unterzugehen.
Das ändert sich auch nicht beim zweiten, dritten, fünften oder siebten Durchlauf. Nicht unterm Kopfhörer, nicht zu anderen Tageszeiten oder an anderen Tagen. Und so bleibt mir nichts anderes übrig, als "This Is War" als Enttäuschung zu werten. Überambitioniert, zum Ende hin spannungsarm und damit schlicht zu wenig. Die Wertung fällt mir da auch alles andere als leicht. Ich würde wohl dem ersten Drittel 9.0, dem zweiten Drittel 7.5 und dem letzten Drittel 6.0 Punkte geben. Da es aber nur ein sein darf, wird es der logische Mittelwert. Schade, da war deutlich mehr drin.
Anspieltipps: Night Of The Hunter, Kings And Queens, This Is War
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk