THIS APRIL SCENERY - Absence Makes The Heart Grow Fonder
Mehr über This April Scenery
- Genre:
- Post Rock / Indie
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Finest Noise / Radar
- Release:
- 30.07.2012
- Stay The Course
- We Are Hiding In The Clouds
- This Is Me Again
- Jesus Christ Lizard
- Spring Break
- Don't Run Away
- A Teenlife Crisis
- Absence Makes The Heart Grow Fonder
- Atlantis Astronaut
- Homunculus
- You Tried So Hard
Post-Rock-Brocken im überraschend souveränen HASTE-Stil.
Hoffnung, Sehnsucht und Aufbruchsstimmung - diese drei im Infoblatt angekündigten Attribute beschreiben tatsächlich die emotionalen Regungen, die man beim Genuss des neuen Werkes von THIS APRIL SCENERY durchläuft. Das Quartett um den grandiosen Songwriter Nico Vetter bewegt sich in Sphären, die FUNERAL FOR A FRIEND auf ihrem Debüt und vor allem HASTE auf ihrem unsterblichen Götteralbum "The Mercury Lift" heraufbeschworen haben, und die in der dortigen Intensität seither kaum mehr auch nur ansatzweise gestreift wurden.
Dies bedeutet aber keinesfalls, dass THIS APRIL SCENERY hier völlig neue Wege beschreiten; nein, die Band weckt Vertrautes, stellenweise fast schon Vergessenes und entpuppt sich auf dem Schwebeflug durch die Welt von Emo-Core, Post Rock und Indie Pop als wirklich herausragender Reiseführer, der um die ultimativen Sehens- bzw. Hörenswürdigkeiten genauestens im Bilde ist. Nummern wie das melodische 'We Are Hiding In The Clouds' und das leicht verschachtelte 'This Is Me Again' laden zum Dahinschmelzen ein, das dynamische 'Spring Break' setzt mit coolen Gitarren einige Kontrapunkte, 'Don't Run Away' überzeugt mit flockigem Alternative Rock, und in 'You Tried So Hard' und 'A Teenlife Crisis' werden sogar einige College-Rock-Geschichten gestreift, jedoch jenseits all der pubertären Beigeschmäcker, die dieser Sparte gelegentlich anhaften.
Will man "Absence Makes The Heart Grow Fonder" allerdings auf den Punkt bringen, wird man immer wieder bei besagtem HASTE-Meisterstück landen. Bewusst oder unbewusst nähern sich die vier Düsseldorfer immer wieder an, lassen zwar die Hardcore-Elemente außen vor, treffen aber den zerbrechlichen Kern der seinerzeit sträflich unterbewerteten Scheibe immer wieder. Natürlich sind THIS APRIL SCENERY kein Tribute-Act, und außerdem kann man der Band alles unterstellen, aber sicher nicht, sich irgendwo anders reichhaltig bedient zu haben. Aber die Parallelen sind nun einmal signifikant, jedoch selbst in diesem Ausmaß mehr als angenehm. Jetzt könnte man es sich leicht machen, und Fans der einen Gruppe auch das Album der anderen nahelegen. Doch vom künstlerischen Anspruch her wäre das nicht fair. Denn auch THIS APRIL SCENERY haben ein richtig tolles Debüt eingespielt, dessen intensive Kompositionen in Kopplung mit der absolut packenden Atmosphäre jedermann begeistern sollte, sofern Post Rock und Indie-Sounds das favorisierte Ding sind!
Anspieltipps: We Are Hiding In The Clouds, Spring Break, Don't Run Away, Homunculus
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes