THIS IS HELL - Misfortunes
Mehr über This Is Hell
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Trustkill Records/SPV
- Release:
- 15.02.2008
- Reckless
- Infected
- Disciples
- In Shambles
- Realization: Remorse
- Without Closure
- Remnants
- Resuscitate
- Fearless Vampires
- You Are The Antithesis
- End Of An Era
- Memoirs
- Last Days Campaign
- Cement Shoes (Bonus Track)
Das nennt man dann wohl Temporausch: Erst vor schlappen drei Monaten stellten sich THIS IS HELL mit ihrem Debütalbum "Sundowning" hierzulande vor, und prompt folgt auch schon der Nachfolger "Misfortunes", ein allemal noch deftigeres Geschoss, welches die Band in kürzester zeit in die Nähe des lange besetzten HATEBREED-Throns bringen sollte.
Nun, Hexerei steckt aber natürlich nicht hinter der ungewöhnlichen Veröffentlichungspolitik. Vielmehr war "Sundowning" schon über ein Jahr im Kasten, bevor es endlich seinen Weg in hiesige Sphären fand und auf Anhieb begeisterte. Diese Euphorie können THIS IS HELL jetzt problemlos aufrechterhalten, möglicherweise sogar ausbauen, da es wirklich ungewöhnlich ist, dass eine traditionelle Hardcore-Kapelle trotz verstärkten Melodie-Einsatzes so brutal und kompromisslos ballert wie diese fünf Jungs aus Long Island.
Von der ersten Sekunde an überfährt das Quintett die Hörerschaft mit krassen Breakdowns, brutalen Grooves und gewaltigen Tempovorstößen, die bisweilen an die genialsten Momente solcher Acts wie SICK OF IT ALL und MADBALL erinnern. Stakkatos und stampfende Hardcore-Beats am laufenden Band werden in Songs wie 'Reckless' und 'Realization: Remorse' aufgeboten, bevor dann mit Aggro-Bolzen wie 'Fearless Vampires' und 'Memoirs' die Ernte schon frühzeitig eingefahren wird. Andererseits hat die Band auch eine gewisse Metal-Credibility, die besonders in den vergleichsweise längeren Nummern wie 'Disciples' und 'In Shambles' hervorsticht, wo man sich ganz vorsichtig dem Metalcore-Bereich annähert, seine Grenzen aber nicht überschreitet. Selbst genreübergreifende Nummern wie 'Last Days Campaign' und 'Remnants' lassen keine Zweifel an der ursprünglichen Herkunft des THIS IS HELL-Sounds, wobei die kompositorische Genialität eben ganz klar mit dem vorbildlichen Sound von Jamey Jasta und seinen Kollegen zu vergleichen ist.
Den Sound aber nur am offensichtlichen Vorbild zu orientieren, liegt dem erst 2004 gegründeten Trupp derweil vollkommen fern. THIS IS HELL mischen nämlich auch auf "Misfortunes" ein absolut eigenständiges, gehörig aggressives, teils aber auch überraschend melodisches Potpourri zusammen, dessen pure Durchschlagskraft den ersten Maßstab im Hardcore-Jahr 2008 setzt. Man darf jedenfalls gespannt sein, ob die Konkurrenz diesem Hammerstück in den folgenden zehn Monaten noch etwas entgegenzusetzen hat. Vorstellbar ist es jedenfalls nur sehr schwer ...
Anspieltipps: Infected, In Shambles, Fearless Vampires, Last Days Campaign
- Redakteur:
- Björn Backes