THISONELESS - To Give Everything...
Mehr über Thisoneless
- Genre:
- Alternative Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- EIgenproduktion
- Open
- Blackening
- Antiseptic
- To Give Everything Means To Get Nothing
- Invited To Leave
- Standing On The Sidelines
- The Mimic Man
- Still The Same
- Bruised
- Dolores
- The Battle
- Close
Neue Hofffnungsträger?
Würden THISONELESS den Grundsatz ihres neuen Albums tatsächlich ernst nehmen, müsste man an den wahren Intentionen dieser Band zweifeln. Oder gibt sich die Band etwa schon auf, bevor sie überhaupt erst richtig losgelegt hat? "To Give Everything Means To Get Nothing" ist jedenfalls eine arg pessimistische Sicht auf die Dinge - zumindest wenn sie autobiografische Züge haben sollte. Aber ruhig Blut: THISONELESS stehen noch am Anfang ihrer Karriere - und jetzt, wo sie wirklich alles gegeben haben, kann man sich alles vorstellen, nur sicher nicht, dass nichts dabei herausspringt.
Die neue Platte gleicht unterdessen einem Kreuzzug durch die Auswüchse der modernen, metallischen Rockmusik. THISONELESS offerieren einen recht eindringlichen Crossover, dessen größte Stärke sicher in der Dynamik der sehr unterschiedlich veranlagten Songs zu suchen ist. Die Band variiert permanent zwischen ruhigen, fast schon melancholischen und getriebenen, von dezent angeproggten Gitarrren geleiteten Passagen, untermalt aber selbst die leicht experimentellen Songs mit feinen Harmonien und kleinen Hooklines, die den Zugang zum Sound des aktuellen Werkes enorm erleichtern. Dabei hätten THISONELESS genügend Möglichkeiten, ihre unkonventionelleren Ansätze auszuweiten und ihren Alternative Metal in einen sehr risikofreudigen Mischmasch zu verwandeln. Doch die Band behält viel lieber die Kontrolle über die Songs, gestaltet selbst die außergewöhnlichen Abfahrten relativ kompakt und ist tunlichst darauf bedacht, das Stimmungsbild nicht zu komplex zu initiieren. Auf "To Give Everything..." wird die Kunst dadurch aber sicher nicht beschnitten, da die Platte immer noch viele Überraschung parat hat und auch diverse Aha-Effekte beinhaltet. Insbesondere der letzte Album-Abschnitt ist ein turbulentes emotionales Wechselbad, bei dem THISONELESS sich auf Elementares beschränken, infolge dessen aber aus dem Effeff Großes leisten. Die Atmosphäre, die Art und Weise wie Emotionen verarbeitet werden, aber auch die Performance sind sehr spezielles Ohrenkino und in dieser Sparte dazu auch noch sehr innovativ transferiert. Da stört es auch nicht, dass die Herrschaften hin und wieder noch versäumen, auch das letzte Fünkchen aus dem Potenzial ihrer Komposition herauszuschlagen. Vielleicht ja auch, weil dies Hoffnungen für die Zukunft weckt. Denn aus der Kategorie 'Hoffnungsträger für die kommende Dekade' werden sich THISONELESS mit "To Give Everything..." so schnell nicht mehr herauswinden können. Gut so. Ein sehr gutes Album!
Anspieltipps: Blackening, The Mimic Man, Dolores
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes