THOMAS CARLSEN'S TRANSMISSION - A Brave Horizon
Mehr über Thomas Carlsen's Transmission
- Genre:
- Melodic Metal / Power Metal / Melodic Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- RFL Entertainment
- Release:
- 14.07.2023
- A Brave Horizon
- The Fire Within
- Flight Of The Wolves
- Keys To Reality
- Transcending Time
- Force Majeure
- Crownless
- Vermilion Skies
- Climbing The Heights
- The Distant Chimes
Virtuoses Debüt des norwegischen Gitarrenzauberers.
Nach der 2021 erschienenen EP bekommen wir nun das Debüt von THOMAS CARLSEN'S TRANSMISSION mit dem Titel "A Brave Horizon" als vollwertiges Album zu hören. Die meisten Songs bewegen im eher gehobenem Tempo mit Riffs von hoher Qualität und, wie bei einem Gitarrenvirtuosen nicht anders zu erwarten, filigranen Soli. Stilistisch lässt sich "A Brave Horizon" irgendwo in der Schnittmenge zwischen Melodic Metal und Power Metal verorten. Thomas Carlsen spielt alle Instrumente selbst, sodass wohl zu vermuten ist, dass das Schlagzeug programmiert ist. Zumindest der Download hat etwas eigentümlich klingende Becken und eine recht kalte Anmutung beim allgemeinen Klang des Schlagzeugs, aber ansonsten fallen die Drums nicht negativ auf. Die Gitarren sind weit über dem Niveau einer durchschnittlichen Veröffentlichung im Bereich des Heavy Metals oder Hard Rocks, zudem sind sie hervorragend abgemischt. Als Sänger wurden verpflichtet: Atli Guðlaugsson (POWER PALADIN), Arnaud Ménard (BINEURONAL), Alain Concepcion (BLACKHEARTH), Sebastian Palma (BLIZZARD HUNTER) und Marius Danielsen (LEGEND OF VALLEY DOOM). Daneben gibt es noch einen Gesangsbeitrag von Pancho Ireland (BURNING SUN, MERCYLESS LAW).
Die Stücke selbst sind wenig breaklastig, allesamt eingängig, gut gespielt und gekonnt gesungen. Das Songwriting erinnert bisweilen an IRON MAIDEN nach der Reunion mit Bruce ('The Fire Within'). Auch das Instrumental 'Force Majeure' huldigt in seinem Melodieverständnis den Eisernen Jungfrauen. Man hat fast den Eindruck, einen ausufernden Mittelteil eines der epischeren Stücke aus der rezenten Schaffensphase von MAIDEN vor sich zu haben. Die Bedienung der vier Saiten gelingt Thomas Carlsen auch ganz ausgezeichnet. 'Crownless' beginnt wie eine moderne Adaption einer Folkweise, dies bleibt dann auch das Hauptthema, welches Fans von Epic Metal und Folk Metal zusagen sollte. Auf den Gesang wurde noch etwas mehr Hall als bei den anderen Songs gepackt, was die Wirkung noch erhöht. Das exzellente Solo könnte in seiner Dynamik durchaus von "The Number Of The Beast" inspiriert sein. 'Crownless' ist unbedingt ein Anspieltipp.
Neben den MAIDEN-Referenzen hat "A Brave Horizon" noch weitere Stilelemente zu bieten. Die Ausrichtung von 'Keys To Reality' geht mehr in Richtung Melodic Hard Rock und erfreut mit ungewöhnlichem Bassspiel in der Anfangssequenz. 'Transcending Time' drückt da deutlich mehr aufs Tempo und tendiert gar ein wenig in Richtung US Metal der Marke JAG PANZER. Die Art, wie Alain Concepcion die Strophen in 'Vermilion Skies' gesanglich ausgestaltet, verrät, dass er James Hetfield zu schätzen weiß. Der zehnminütige Schlusstrack 'The Distant Chimes' ist in seiner Anlage variabler mit mehr Tempowechseln und größerer Komplexität im Songwriting.
Ich kann auf "A Brave Horizon" keinen Filler ausmachen, die musikalische Darbietung und die Songs sind auf einem sehr ansprechenden Niveau. THOMAS CARLSEN'S TRANSMISSION setzt jetzt nicht am laufenden Band eigene Akzente, aber die Stücke sind kurzweilig und gehen wegen ihres melodischen Ansatzes auch gut ins Ohr. Wer gerne MAIDEN, PRIEST und YNGWIE J. MALMSTEEN'S RISING FORCE hört und exzellente Gitarrenarbeit zu schätzen weiß, kann hier nichts falsch machen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jens Wilkens