THORN.ELEVEN - A Different View
Mehr über Thorn.Eleven
- Genre:
- Grunge
- Label:
- SPV
- Release:
- 22.03.2004
- Goddamm Me
- Hollow
- Out To You
- 4111
- -
- Prove Me Right
- Maze
- Where Do We Go
- Bastard Former Self
- Let You Down
- Whitwood Harvest
Es gibt ihn doch, den amerikanischen Traum von der Selfmade-Karriere. Zumindest bei Musikern. Ein Beweis dafür rotiert in meinem CD-Player und hört auf den Namen "A Different View". Die genialen Geister, die dieses Album geschaffen haben, sind die Heidelberger THORN.ELEVEN.
Die Karriere des Quartetts liest sich wie aus einem Handbuch für Nachwuchsbands.
"Tut euch zusammen, jammt ein wenig, dann nehmt ein Demotape auf. Kommt das an, bewerbt euch für ein Bandsponsoring-Programm, wie das der Visions. Wenn ihr Glück habt, werdet ihr dann von einer Plattenfirma aufgegabelt, könnt dann als Supportact einiger mittelgroßer Bands durch die Gegend touren, und irgendwann, wenn euch die Muse küsst, nehmt ihr ein Album auf, mit dem ihr es schafft und dann mal ne eigene Tour habt. Danach ist alles Sache der Plattenfirma und eurer Fans."
Wenn ich mir die neue Platte so anhöre, sehe ich THORN.ELEVEN bei dem Punkt mit der Muse angekommen.
Wo die deutsche Musikkultur mit melodiebewussten Rockbands eher sparsam umgeht zeigen die Heidelberger, dass man mit Gefühl und Melodie nicht knausern sollte und säuseln einem ne gute Dreiviertelstunde die Ohren zu. Seichte Gitarren, lockeres Drumming und ein emotionsstarker Sänger überzeugen schon vom ersten Track an, und die Meinung steigert sich von jeder Sekunde, die man in diese Scheibe investiert. Das Ganze wird dann nicht zu seicht und locker, immer wieder knallen heftiges Riffing und hartes Drumming mitten in die Harmonie und laden zum kräftigen Kopfmitwippen ein.
Rundum hat das Album eigentlich alles, was man sich von einer guten Grungeband wünschen kann; eingängige Melodien, in Gitarren verpackte Energie bis zum Umkippen und Nachdenklichkeit für zwei.
Eigentlich hört sich das Ganze wie REAMONN an, nur ne ganze Stange härter und kräftiger, aber mit derselben technischen Raffinesse und der gleichen perfekten Machart.
Anspieltipps: Hollow, 4111, Let You Down
- Redakteur:
- Michael Kulueke