THORNIUM - Fides Luciferius
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2010
Mehr über Thornium
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Soulseller (Soulfood)
- Release:
- 22.06.2010
- Mother Of Abominations
- Archetype Of Death
- Son Of The Dragon
- Qliphotic Raptures
- Pacta Conventa Daemoniorum
- Fide Luciferius
- The Void Of Choronzon
- I Am Perfection
- Virgin Destroyer Redeemer
- I Am A God
Auch ohne allzu deutliches eigenes Profil eine starke Black-Metal-Scheibe, die vor allem "Chimera"-Fans ansprechen könnte.
Die mittlerweile auch schon seit siebzehn Jahren aktiven Schweden von THORNIUM sind bisher zwar nicht gänzlich an mir vorüber gegangen, konnten jedoch auch niemals solch nachhaltigen Eindruck hinterlassen, das sie auf meinem schwarzmetallischen Speiseplan ganz nach oben gerückt wären. Ein treuer Leser unseres Magazins sagte einmal, dass schwedischer Black Metal dann am besten ist, wenn er eben nicht nach gutklassigem, aber eben doch typisch schwedisch klänge. Nun, der Gute mag Recht haben, denn wenn ich mir THORNIUMs Schaffen so anschaue, dann grenzt sich die Band mittlerweile doch sehr deutlich von den meisten Landsleuten ab, die gerne im Kielwasser der bekannten und großen Truppen mit den infernalisch schnellen Leadgitarren schippern.
THORNIUMs Drittling "Fides Luciferius" setzt hinter diese These gar ein Ausrufezeichen, denn nach dem kurzen Intro, das auch dem "Herr der Ringe"-Soundtrack entsprungen sein könnte, sind es in 'Mother Of Abominations' in erster Linie die klinisch und militärisch ballernden und breakenden Drums und ein dunkler, voluminöser, raumgreifender Gitarrensound, die starke Akzente setzen. Dazu kommt ein giftig und gallig keifender Frontmann, so dass ihr es bereits erahnen könnt: MAYHEM zu "Chimera"-Zeiten haben einen spürbaren Eindruck hinterlassen. Beim zweiten Stück 'Archetype Of Death' geht der Gesang mehr in den grollenden Bereich, die Struktur des Liedes ist rhythmischer und hymnischer. Dadurch erwachen Assoziationen zu IMMORTAL und damit natürlich auch zu BATHORY zu "Blood Fire Death"-Zeiten, was sich auch im halbakustischen Einstieg zum sehr starken 'Son Of The Dragon' fortsetzt. Auch in gedrosselteren Momente, etwa beim recht mystisch angehauchten 'The Void Of Choronzon' mit seinem hängen bleibenden Refrain, kann die Band überzeugen.
Somit präsentiert 'Fides Luciferius' eine Band, der sich zwar durchaus vorhalten ließe, dass sie sich sehr spürbar bei der einen oder anderen großen Inspirationsquelle - vor allem eben bei MAYHEM - bedient. Das machen die Schweden allerdings sehr überzeugend, und es gelingt ihnen dabei, ihre Einflüsse zumindest so stark mit würzenden Beimengungen zu versehen, dass sie weder in den Fettnapf treten, ein Plagiat zu sein, noch sich als austauschbare Genreband zu präsentieren. Toll gespielte, griffige Songs mit einem gehörigen Maß an Ausdrucksstärke bringen die Jungs von THORNIUM ein gutes Stück voran und wuchten sie in die erste Reihe der Black-Metal-Bands, die kurz vor dem Sprung in die erste Liga des Genres stehen.
Anspieltipps: Mother Of Abominations, Son Of The Dragon, The Void Of Choronzon
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle