THOSE DAMN CROWS - Inhale/Exhale
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2023
Mehr über Those Damn Crows
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Earache Records
- Release:
- 17.02.2023
- Fill The Void
- Takedown
- Man On Fire
- Wake Up (Sleepwalker)
- This Time I'm Ready
- I Am
- See You Again
- Lay It All On Me
- Find A Way
- Waiting For Me
Nicht der erwartete Volltreffer ...
Die britischen Hard-Rocker THOSE DAMN CROWS haben die Corona-Zeit in den vergangenen Jahren ordentlich genutzt, denn während andere Bands in einen erwzungenen Winterschlaf verfielen, eilte der Fünfer aus Wales von einem Erfolg zum nächsten. Erst stürmte das zweite Album "Point Of No Return" im Jahr 2020 in die Top 15 der britischen Charts, dann folgte eine Show auf der Hauptbühne des Download Festivals und schlussendlich eine Fernsehaufzeichnung hier in Deutschland im Rahmen des traditionsreichen WDR Rockpalasts, die mich auch auf die Truppe aufmerksam machte. Schlussendlich steht nun passend zum Ende der Pandemie das dritte Langeisen "Inhale/Exhale" in den Startlöchern, mit dem die Jungs ihre Erfolgsgeschichte fortschreiben wollen.
Musikalisch kann man die verdammten Krähen dabei grob als modernen Hard Rock einorden, wobei mir als Referenzpunkte ganz besonders BLACK STONE CHERRY und SHINEDOWN einfallen. Letztere Parallele drängt sich vor allem durch die Stimme von Fronter Shane Greenhall auf, dessen Organ häufig Brent Smith zum Verwechseln ähnlich klingt. Unbestreitbar ist auch ein dezenter Hang zum amerkanischen Country, der schon auf "Point Of No Return" gerade in den balladesken Momenten durchschien, und mit dem ein gewisser Popappeal einhergeht, der dem Quintett bei seinen Erstürmungen der britischen Charts natürlich geholfen haben dürfte.
Beim dritten Streich wird diese poppige Note den Walisern in meinen Ohren aber ein wenig zum Verhängnis, denn wo sich auf dem Vorgänger die harten Rocker und Balladen noch die Waage hielten, ist "Inhale/Exhale" über weite Strecken doch erschreckend radiotauglich ausgefallen. Gerade hinten raus fallen mir in dieser Hinsicht mit 'See You Again', 'This Time I'm Ready' oder 'Lay It All On Me' mehrere Songs ein, die mich überhaupt nicht packen können und eher zahnlos aus den Boxen plätschern. Der etwas mehr in Richtung des klassichen Rocks der Siebziger schielende Sound des Silberlings tut hier sein übriges dazu, dass mir einfach über weite Strecken der Druck fehlt, der "Point Of No Return" noch bei aller Eingängigkeit auszeichnete.
Gut, dass zumindest am Anfang der Scheibe die rockigeren Nummern deutlich besser aus den Startblöcken kommen. So ist 'Fill The Void' ein echter Hit mit toller Hookline, 'Man On Fire' rockt beschwingt die dunklen Wolken des Winters aus dem Weg und 'Takedown' ist ein fieser Groover, der sich auch auf einem SHINEDOWN-Langdreher wirklich gut gemacht hätte. Mein persönliches Highlight markiert allerdings das sperrige 'I Am', das einmal komplett vom Grundrezept der übrigen Platte abweicht und mit seinem ungewöhnlichen Aufbau und einem tollen Refrain eine wohltuende Abwechslung darstellt.
Unter dem Strich bin ich trotzdem von "Inhalte/Exhale" bei weitem nicht so begeistert wie vom direkten Vorgänger, der nach der Entdeckung der Krähen sofort in meine Sammlung gewandert ist. Irgendwie klingt das neue Langeisen einfach deutlich zahmer und eben auf Charterfolge hin konzipiert als der noch ungestümere Vorgänger, was zumindest mir gegen den Strich geht. Schlecht ist die Scheibe natürlich dennoch beileibe nicht, weshalb ich schlussendlich sieben Punkte zücke. Leicht enttäuscht bleibe ich trotzdem zurück, denn ich hatte mir hier einfach deutlich mehr erhofft.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs