THRASH BANDICOOT - Milwaukee Cannibal
Mehr über Thrash Bandicoot
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Black-Roos Entertainment
- Release:
- 06.01.2020
- Milwaukee Cannibal
- Dissolve
- Trapped Society
- Class Warfare
- Scaphism
Bon Appétit!
Als Nostalgie-Kind der 1990er Jahre sperrte ich die Ohren auf, denn für mich persönlich geht der Preis für den "einfallsreichsten Bandnamen" an die Thrasher von THRASH BANDICOOT. Darauf muss man erst einmal kommen. Und auch mit dem Konzept ihrer Erstlings-EP kitzeln die Australier meine Synapsen, geht es auf "Milwaukee Cannibal" doch zumindest lose um die Taten eines gewissen Jeffrey Dahmer, das Milwaukee Monster, das speziell in den 1980er Jahren für zahlreiche Morde an jungen Männern und Jugendlichen verantwortlich war. Ein gefundenes Fressen für ein Thrash-Metal-Album findet wohl auch THRASH BANDICOOT.
Dem Namen nach sind die Musiker aus Wollongong, New South Wales, selbstredend im Thrash Metal daheim, garnieren ihre Dreschmucke jedoch mit einer nicht minder effektiven Prise Todesblei sowie ordentlichem Groove und geben ihrem Unterfangen damit noch mehr Schwere und Bedeutung. Alben wie "Reign In Blood", "Vulgar Display Of Power" und "Revelations Of Oblivion" scheinen bei den Jungs auf Dauerschleife zu rotieren.
Das Titelstück selbst beginnt noch recht ruhig, aber bedrohlich und unheilvoll, ehe Up-Tempo-Riffing und straightes Drumming das Heft in die Hand nehmen, 'Milwaukee Cannibal' ist ein ordentlicher Nackenbrecher mit herrlich fiesem, zähflüssigem Mittelpart, während die Band bei 'Dissolve' zeigt, dass sie auch im etwas gedrosselten Tempo eine gute Figur macht. Doch auch die anderen Stücke erfreuen das Thrash-Metal-Herz: 'Trapped Society' hat eine richtig geile Rhythmik und 'Class Warfare' erzeugt abermals mit gutem Groove viel Vehemenz.
Was gibt es noch zu sagen? Sound geht vollkommen in Ordnung, wütet in guter Oldschool-Manier gut drauf los, die Songs per se kommen zumindest zum größten Teil schnell auf den Punkt – einzig der 'Scaphism'-Rausschmeißer hätte etwas entschlossener auf den Punkt gebracht werden können – und in Gänze macht das Viergespann eine gute Figur. Hier und da fehlt zwar ein wenig Feinschliff, doch für eine erste, musikalische Duftmarke ist "Milwaukee Cannibal" ein gelungener, ordentlich gewürzter Appetithappen.
- Redakteur:
- Marcel Rapp