THRESHOLD - Critical Mass
Mehr über Threshold
- Genre:
- Prog-Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- InsideOut
- Release:
- 02.09.2002
- Phenomenon
- Choices
- Falling Away
- Fragmentation
- Echoes Of Life
- Round And Round
- Avalon
- Critical Mass
Dieses Jahr ist ein echtes Fest für alle Fans des frickeligen Sounds. Großartige Veröffentlichungen von DREAM THEATER, SPOCK'S BEARD, ENCHANT, PAIN OF SALVATION, DEAD SOUL TRIBE, VANDEN PLAS und nun von THRESHOLD. Und es ist gar keine Frage; seit ihrem legendären Debüt "Wounded Land" aus dem Jahr 1993 zählt der britische Sechser zu meinen absoluten Favoriten. Es gibt nur ganz, ganz wenige Bands, die es geschafft haben fünf exzellente Alben in Folge mit direkt drei verschiedenen Sängern einzuspielen, ohne dabei ihren ureigenen Stil zu ändern oder an Qualität zu verlieren. Eigentlich fällt mir genau gar keine ein. Jedes der Vorgängerwerke war gespickt mit verspielten, progressiven, überlangen und dennoch eingängigen Nummern, die einen auf Jahr und Tag verfolgen. THRESHOLD sind damit so was wie die perfekte Symbiose aus Power, Progressivität, Kreativität und einem enormen Hitverständnis. Damit sind sie verdammt nahe an der eierlegenden Wollmilchsau. Und ich war mehr als gespannt, ob "Critical Mass" dem direkten Vergleich mit dem letzten, wieder mal überragenden Rundling "Hypothetical" standhalten könnte.
Nun, nach tagelanger Dauerrotation, kann ich diese Frage ehrlich gesagt immer noch nicht beantworten. Und dabei hat sich auch diesmal im Gesamtsound eigentlich nicht viel geändert. Doch wirkt der Longplayer verhältnismäßig vertrackt, ja fast sperrig. Im Vergleich zu den bisherigen Alben bliebt nämlich nicht der ein oder andere Song sofort im Ohr hängen, sondern bietet jede Nummer ganz plötzlich einen Part, der so dermaßen genial und unverkennbar THRESHOLD ist, dass man weiß, dass auch "Critical Mass" ein absolutes Klassewerk ist und man genau dieses Fragment den ganzen Tag im Ohr hat. Wo wir gerade bei Fragmenten sind. "Fragmentation" ist genau so ein Fall, wo die Bridge zwischen Chorus und der dritten Strophe sich so fies in den Gehirnwindungen festsetzt. Auch das knapp achtminütige "Choices" beginnt fast unspektakulär bis ein perfekter Refrain vorgetragen wird, in dem Sänger Mac erneut beweist, dass er dem THRESHOLD-Sound seinen eigenen Stempel aufdrücken kann. Der Opener "Phenomenon" erinnert in seiner Struktur ein wenig an den "Clone"-Song "Freaks". Auch hier sind vor allem der kraftvolle Beginn und der einschmeichelnde Refrain sehr prägnant. Einschmeichelnd ist auch die gefühlvolle Ballade "Avalon", die aber zu keiner Sekunde schmalzig oder kitschig wirkt.
Das Herzstück bilden auf "Critical Mass" aber das knapp neunminütige, ständig an Spannung gewinnende "Echoes Of Life" und der fast 14-minütige, dreiteilige Titelsong. Der beginnt mit einem kraftvollen Part und Hitchorus ("Fission"), geht dann über in einen wunderbar frickeligen Instrumentalteil ("Fusion") , bevor ein schöner, akustischer Part ("Lucky") den Hörer glücklich entlässt.
Bleibt zu sagen, dass THRESHOLD einmal mehr ein exzellentes Album abgeliefert haben, welches jeden Prog-Fan befriedigen dürfte, auch wenn dieses Mal ein paar Durchläufe mehr nötig sind. Aber daran ist der Proggie ja gewöhnt.
Anspieltipps: Phenomenon, Choices, Fragmentation, Echoes Of Life, Critical Mass
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk